Setzt man sich zu enge Grenzen, so hindern einen diese, zu erreichen, was möglich wäre. Dies ist die Kernaussage der Neujahrsansprache des Altstätter Stadtpräsidenten Ruedi Mattle. Die meisten Grenzen seien nur vermeintliche, sagte er. Man könne sie einreissen und überwinden.Ohne Anstrengung gehe dies freilich meist nicht. Es werde einem aber leichter fallen, ändere man seine Einstellung, verspricht Mattle. Streiche man die Wörter «Aber» und «Müssen» aus seinem Wortschatz und ersetze sie durch «Und» und «Wollen», eröffne dies ganz neue Möglichkeiten. Aus einem «Ich muss arbeiten, habe aber darum keine Zeit für die Familie» werde ein «Ich will arbeiten und Zeit mit meiner Familie verbringen». Auf diese Weise werde man handlungsfähig.Mehr Geduld anderen, aber auch sich selbst gegenüberDer katholische Pfarrer Altstättens, Roman Karrer, griff dies auf und ergänzte Ruedi Mattles Ansprache um die Feststellung, dass es den Glauben an ein Ziel brauche, um Grenzen zu überwinden. Und manchmal auch ein wenig Geduld, sowohl anderen als auch sich selbst gegenüber.Wolfgang Kessler, der Präsident des Verkehrsvereins, stellte den Jahresauftakt unter ein Zitat des englischen Schriftstellers Charles Reade: «Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.»Aufgelockert wurden die feierlichen Ansprachen mit lüpfiger Ländlermusik, gespielt vom Örgeliquintett Edelwyss um Musiklehrerin Priska Seitz. Es unterhielt auch, während die Gästeschar mit einem Glas Wein auf ein glückliches 2020 anstiess.Zur diesjährigen Neujahrsbegrüssung haben Verkehrsverein und Stadt Altstätten trotz der Umbauarbeiten ins Museum Prestegg eingeladen. Möglich war dies, weil die Renovation des Göttersaals bereits abgeschlossen ist. Der Präsident des Museumsvereins, Werner Ritter, ermunterte, die Erneuerung des Museums zu unterstützen. Nach wie vor seien 600 000 Franken an die Gesamtkosten von 8,6 Mio. Franken aufzubringen. Spendend tue man auch sich selbst etwas Gutes, versprach er: Kaum etwas sei aufbauender, als sich als Wohltäter zu fühlen.