Neuerdings wird sogar in den sozialen Netzwerken über schwere Verletzungen der Igel berichtet. So schrieb kürzlich ein Tierarzt, dass bei ihm bereits der zweite Igel mit einer Schnauzenverletzung behandelt werden musste. Bei einem hat der Rasenroboter die halbe Nase und die Augen wegrasiert. Der kleine Kerl konnte nicht mehr gerettet werden.Auch beim Ostschweizer Igelfreunde-Verein werden vermehrt solche Verletzungen gemeldet. Die 87-jährige Lilian Männlein aus Gossau hat 40 Jahre Igel behandelt. Heute erteilt sie Ratschläge am Telefon. Und auch sie kann über schreckliche Vorfälle berichten. «Eine Igelmutter wurde von so einem Gerät skalpiert», sagt sie. Vor allem junge Igel, die nicht mehr als einhundert Gramm auf die Waage bringen, werden von den Rasenrobotern regelrecht überfahren. «Das Gerät nimmt sie als Hindernis gar nicht wahr», sagt sie. Die Rheintaler Tierärzte hingegen konnten nicht genau sagen, ob die Tiere, die zu ihnen zur Behandlung gebracht wurden, von einem Rasenroboter verletzt wurden.Igelunfälle ereignen sich praktisch ausschliesslich in der Dämmerung oder nachts, da die Tiere nachtaktiv sind. Da sich der Igel bei nahender Gefahr auf seine Stacheln verlässt, rollt er sich zusammen, sodass sich die Stacheln nach aussen drehen und den Angreifer abschrecken. Stösst aber ein Rasenroboter gegen einen Igel und der Widerstand des Igels so gering ist, dass dabei der Stosssensor nicht ausgelöst wird, versucht der Roboter weiterzufahren. Speziell bei kleineren Tieren fährt er einfach über den Igel hinweg.Der Ostschweizer Igelfreunde-Verein appelliert deshalb an die Besitzer solcher Geräte, den Roboter nachts nicht laufen zu lassen. Denn dann seien nicht nur Igel, sondern auch Blindschleichen, Kröten und Frösche unterwegs.