Cassandra Wüst
Eine Ostumfahrung, die den Verkehr über 30000 Quadratmeter Kulturland nach Lüchingen führt oder ein unterirdischer Kreisel am Bahnübergang, um Staus zu vermeiden? Das ist die Frage, welche die Bürgerinnen und Bürger von Altstätten derzeit beschäftigt. Sechs Tage vor Ablauf der Mitwirkungsfrist setzten Vertreter der IG Grüntalunterführung ein Zeichen: Am Freitagnachmittag gaben Peter Amsler und Sabine Frommenwiler 50 unterschriebene Fragebogen bei der Stadtverwaltung ab. Das sind aber noch nicht alle: Zwischen 500 und 700 Bogen haben sie gesammelt. «Eine detaillierte Auswertung haben wir nicht vorgenommen, das ist Sache der Stadt. Aber rund 90 Prozent sind für die Grüntalunterführung und gegen die Ostumfahrung», sagt Peter Amsler. Noch immer sind weitere Karten im Umlauf. Der Gross-teil der gesammelten Karten stammt von der Standaktion am Augustmarkt letzten Montag. Dort forderte die IG die Bevölkerung auf, sich am Mitwirkungsprozess zu beteiligen, um die Zukunft von Altstätten mitzugestalten – egal welcher Meinung sie ist. «Wir wollen nicht gegen die Stadt arbeiten», sagt Frommenwiler, «was wir wollen, ist eine zeitgemässe Lösung für Altstätten, die möglichst vielen Menschen dient.» Die grosse Unterstützung zeige aber auch, wie wichtig der Informationsaustausch mit der Bevölkerung ist. Nachdem der Projektierungskredit für die Ostumfahrung an der Bürgerversammlung im vergangenen Herbst knapp abgelehnt worden war – es fehlten nur drei Stimmen –, hat die Stadt ein Mitwirkungsverfahren eingeleitet. Kurz darauf gründete sich die Interessengemeinschaft Grüntalunterführung, die sich für eine Unterführung mit einem unterirdischen Kreisel am Bahnübergang Grüntal einsetzt. Im Juni begann die zweite Phase des Mitwirkungsverfahrens mit Informationsveranstaltungen in Lüchingen und Altstätten, an denen die Projekte vorgestellt und diskutiert wurden. Die eigentliche Mitwirkung findet derzeit online über die Beteiligungsplattform der Stadt Altstätten statt. Die Bevölkerung hat noch bis zum 31. August Zeit, Meinungen und Anregungen einzureichen.Nun liege der Ball bei der Stadt, heisst es seitens der Interessengemeinschaft. Mit dem Auslaufen der Mitwirkungs-frist am 31. August sieht sie ihre Arbeit vorerst beendet. Es bleibe abzuwarten, ob an der Bürgerversammlung im Herbst weitere Schritte seitens der Stadt erfolgen. «Es wäre schön, wenn die Ostumfahrung dann beerdigt werden könnte», sagt Peter Amsler.HinweisDie Mitwirkung – online oder mittels Fragebogen, der auf dem Bauamt erhältlich ist – dauert noch bis 31. August. www.mitwir ken-altstaetten.ch. Mehr Infos zur Unterführung sind zudem auf www.gruentalunterfuehrung.ch zu finden.