30.01.2020

«Ich verlasse die Komfortzone»

Manuela «Manu» Oesch , seit Jahrzehnten Teil der Rheintaler Musikszene, macht mit bei The Voice of Switzerland.

Von Interview: Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Interview: Andrea C. PlüssDie Rebsteinerin singt, seit sie 16 ist. Manu Oesch ist mit drei Bands (Organic Stuff, Mama’s Jukebox, Liaison) und als Duo Peat mit Katja Schmitter musikalisch unterwegs. Spontan meldete sie sich im letzten Jahr für eine Teilnahme bei der Castingshow The Voice of Switzerland.Manu Oesch, Sie sind mit 49 Jahren bei einer Castingshow dabei. Wie fühlt sich das an?Manu Oesch: Über mein Alter denke ich eigentlich nicht nach. Als ich dann beim Casting war, habe ich schon gedacht, ich sei sicher die älteste Teilnehmerin – war ich aber nicht. Für mich war aber klar, dass ich mich nicht vor allen anderen beweisen muss bei The Voice of Switzerland. Ich empfinde die Teilnahme als Herausforderung, als eine Erfahrung, die ich machen darf.Sie haben aber doch bereits schon einmal mitgemacht bei The Voice of Switzerland?Ja, das stimmt. Das ist Jahre her, da bin ich beim Vorcasting vor lauter Aufregung bereits ausgeschieden.Und doch haben Sie sich noch einmal für einen Contest gemeldet. Wie kam es dazu?Im letzten Jahr sass ich mit Katja Schmitter am Computer, wir haben Bookings für Peat gemacht. Da bin ich auf einer Plattform auf die Anmeldung gestossen. Katja hat mir gut zugeredet, und wir haben die Anmeldung für mich dann gleich gemacht und Videos eingeschickt.Im letzten Jahr hatten Sie mehr Glück beim Casting; sind Sie weniger nervös gewesen?Nach dem ersten Casting habe ich gedacht: Das war’s jetzt. Aber ich wurde stattdessen zum zweiten Casting eingeladen. Ich war tatsächlich weniger nervös als beim ersten Mal. Es waren nicht so viele Leute dabei, das wirkte beruhigend.Sie singen jetzt in der zweiten Staffel den Song «Whataya Want From Me» von Adam Lambert aus dem Jahr 2009. Ist das Ihre Wahl gewesen?Alle Teilnehmer müssen im Vorfeld eine Songliste mit etwa sieben oder zehn Songs einschicken. Daraus wurde der Song ausgewählt.Haben Sie sich speziell auf den Auftritt vorbereitet?Ich habe seit acht Jahren Gesangsunterricht bei Melissa Kehl vom House of Voice, speziell für den Auftritt habe ich da nichts Anderes oder Zusätzliches gemacht.Steht Ihre Teilnahme bei The Voice of Switzerland für Ihren Wunsch nach einer Solokarriere? Die hatten Sie bereits vor zwei Jahren mal ins Auge gefasst.Ich sehe meinen Auftritt als Chance, mich kennenzulernen, wie ich musikalisch und von der inneren Anspannung her mit dieser Herausforderung umgehe. Als letzte Chance für eine Solokarriere sehe ich die Teilnahme nicht! Ich verlasse dafür sozusagen meine Komfortzone.Sie haben einen 14-jährigen Sohn. Was sagt er zu Ihrer Teilnahme bei The Voice of Switzerland?Er findet es glatt. «Kommst Du im Fernsehen?», hat er gefragt. Übermässig kümmert es ihn eher nicht. Dezent interessiert wäre wohl die richtige Umschreibung.Neben der Musik haben Sie noch ein zweites Standbein im Rheintal, ein handwerkliches. Wie steht es darum?Seit einiger Zeit bin ich dran, einen Container zu meiner neuen Werkstatt umzubauen. Er steht in Altstätten hinter dem Coop.Wann ist mit der Werkstatt-Eröffnung zu rechnen? Und was werden Sie dort anbieten?Im April sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Es wird wiederum ein Sortiment aus Lederartikeln sein, das ich anbiete. Taschen, Rucksäcke, Gürtel. Nicht mehr so viele Dinge, wie ich früher im Angebot hatte.Handwerklich-Kreatives und viel Musik. Wo liegen die Prioritäten?Im Moment kommt das Kreative zu kurz, da die Werkstatt ja noch nicht fertig ist. Der Platz für den Werkstatt-Container ist für vier Jahre von der Gärtnerei Müller, beziehungsweise vom Verein Zwischennutzung Gärtnerei gepachtet. Nach Ablauf kann über eine Verlängerung gesprochen werden. Musikalisch läuft übers Jahr immer etwas. Am meisten Auftritte habe ich zusammen mit Mario Söldi mit Mama’s Jukebox. Sicher etwa 25 im Jahr. Organic Stuff ist meine Lieblingsband, auch wenn wir nur wenige Auftritte haben. Bei Liaison dabei zu sein, macht mir auch Spass. Da sind wir vier Frauen und zwei Männer. Dabei sind Sonja Zünd aus Altstätten, Astrid Ziegler aus Rebstein, Iris Pauli aus Steinach sowie Mario Söldi als Percussionist und Daniel Rieser am Piano. Geplant war eigentlich nur der Staablueme-Auftritt in Altstätten, danach haben alle gefunden: «Es muss weitergehen», also haben wir die Band gegründet.HinweisDie zweite Staffel von The Voice of Switzerland ist am Montag, 3. Februar, um 20.15 Uhr auf 3+ zu sehen.

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