26.03.2019

«Ich stelle mich auch ungeschminkt vor die Kamera»

#talkday: Content Creator, Meinungsmacher, Micro-Blogger oder das böse Wort Influencer - alles beschreibt Leute, die eine grosse Reichweite haben und starke Präsenz auf Social-Media-Kanälen zeigen.

Von at
aktualisiert am 03.11.2022
Wir haben Sarah Kehl aus Lüchingen ein paar Fragen gestellt, da sie mit ihren knapp 7000 Followern auf Instagram schon zu den Influencern des Rheintals zählt. Die 20-Jährige sieht sich selbst aber nicht als Influencerin: «Dafür engagiere ich mich zu wenig auf meinem Profil.» Im Interview erzählt sie uns jedoch mehr von ihren Plänen mit Instagram.Wie lange gibt es deinen Account «sruoy» schon?Seit ca. 4 Jahren habe ich ein Profil auf Instagram. Wirklich seriös betreibe ich es erst seit knapp einem Jahr.Wie entscheidest du, welche Bilder gepostet werden?Mir ist es wichtig, dass mein Feed ästhetisch aussieht und ich die Art und Weise widerspiegle, wie ich mein Umfeld wahrnehme.Wie hast du so viele Follower gewonnen?Durch Kooperationen mit Fotografen und jungen Künstlern aus der Schweiz wuchs meine Bekanntheit. Die Art, wie ich meinen Account gestalte und die Bilder inszeniere, führte zu weiteren Kooperationen. Zum Beispiel gefiel der Marke «Daniel Wellington» mein Profil so gut, dass man mich gleich zweimal für eine Zusammenarbeit angefragt hat. Da war ich echt komplett überfordert, aber es spornte mich gleichzeitig auch an.Warum bist du überhaupt Influencerin geworden?Ich weiss ehrlich gesagt selbst nicht, wieso mir plötzlich 7000 Nasen folgen. Das war kein Entscheid, den ich über Nacht getroffen habe. Es freut mich natürlich wahnsinnig, dass es so viele Leute gibt, die meinen Content spannend finden. Das pusht mich, mehr zu machen! Erst seit Neuem erwäge ich, mir mehr Zeit für Instagram zu nehmen und alles etwas organisierter zu gestalten.Würdest du auch mal ein Bild ohne Make-up posten?Mir ist es wichtig, dass ich authentisch bin und ich mich nicht verstelle. Deshalb ist es mir auch absolut egal, ungeschminkt vor der Kamera zu stehen oder auch hin und wieder eine Story zu machen, in der ich mich selbst nicht ernst nehmen kann. ;-)Wie gehst du mit Hatern um?Indem ich mit einer selbstsicheren Antwort oder mit Humor solchen Leuten begegne. Ich denke, das ist effektiver, als sich auf das gleiche Niveau zu begeben. Bei echt fiesen Kommentaren oder Nachrichten stelle ich solche Leute auch hin und wieder an den Pranger, indem ich sie in meiner Story erwähne. Mobbing bei Social Media muss bekämpft werden.Verdienst du mit deinem Job als Influencerin Geld?Hin und wieder verdiene ich kleine Summen durch Kooperationen. Oft ist es aber eine Vereinbarung, indem ich ein Produkt annehme und dafür einen Post mache. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich mit meinem Job als Grafikerin.Ist der Influencer-Job etwas, das du dein Leben lang machen möchtest?Das bestimmt nicht! Mit 40 sehe ich mich ganz klar an einer anderen Stelle als irgendwo vor einem inszenierten «Avocado Toast» in Amerika. ;-)     

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