31.08.2022

«Ich lasse mich gerne überraschen»

Noemi Ortega aus Widnau war noch nie in einer Beziehung. Die TV-Show «Der Bachelor» soll das ändern.

Von Interview: Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Interview: Cassandra WüstAb Montag sprühen im Fernseher wieder die Funken und es wird heftig geflirtet: «Der Bachelor» Kenny Leemann sucht zwischen Poolpartys, meist unterhaltsamen Challenges und Zickereien nach seiner Traumfrau. Während acht Folgen lernt der 26-Jährige aus Zürich seine vierzehn Rosenkandidatinnen näher kennen. Eine davon ist Noemi Ortega aus Widnau. Die junge Frau mit kolumbianischen und spanischen Wurzeln ist in Widnau aufgewachsen, 23 Jahre alt und arbeitet als Produktionsmitarbeiterin. Sie ist gelernte Coiffeuse und war bereits auf einem Bauernhof, in einem Restaurant und in einer Pop-up-Bar tätig. So bunt wie ihr Lebenslauf ist auch Ortega selbst: «Ich finde es schwierig, mich zu beschreiben. Ich bin einfach so, wie ich bin», sagt sie. Im Interview verrät sie, warum sie sich selbst als «Spanischer Bünzli» bezeichnet, spricht über das Wechselbad der Gefühle in Thailand und verrät sogar, wie nahe sie dem Bachelor gekommen ist. Ganz ehrlich: Gibt es in Widnau ein geheimes Ausbildungscamp für künftige Bachelorkandidatinnen?Noemi Ortega: Dazu kann ich mich leider nicht äussern (lacht). Nein, es gibt keins. Ich spiele schon eine Weile mit dem Gedanken, mich anzumelden, unabhängig von den drei Widnauerinnen, die in der vorherigen Staffel dabei waren. Ich hatte noch nie einen Freund, und als ich letztes Jahr mit einer Freundin zu Hause auf dem Sofa sass und wir den Bachelor schauten, habe ich es einfach durchgezogen und mich ohne zu zögern angemeldet. Haben Sie sich trotzdem ein paar Tipps bei den Widnauer Kandidatinnen geholt? Nein, ganz und gar nicht. Ich lasse mich generell gern überraschen. Natürlich wusste ich aus dem Fernsehen, dass ich mich auf das Zusammenleben mit mehreren Frauen einlasse, dass wir alle einem Mann den Hof machen und dass es Kameras gibt. Das ist alles, was ich wissen wollte. Sie sind erklärter «Bachelor»-Fan: Was ist ihr Lieblingsmoment in der Kuppelshow? Auf jeden Fall das erste Treffen. Ich dachte immer: «Oh Gott, die Kandidatinnen sind so nervös, wenn sie aus dem Auto steigen und den Bachelor zum ersten Mal sehen. Bei mir wäre es ganz anders.» Und, erging es Ihnen tatsächlich anders? Ich war so nervös, dass ich mir fast in die Hose gepinkelt hätte. Sonst bin ich immer sehr entspannt, aber da haben meine Gefühle verrückt gespielt. Die Frauen zeigen sich in diesem Moment meist recht kreativ, schenken dem Rosenkavalier etwas Selbstgebackenes, zeigen einen Spagat oder lassen ihn Prosecco aus ihren High Heels schlürfen. Was für einen Auftritt darf das TV-Publikum von Ihnen erwarten? Natürlich habe ich auch etwas für Kenny vorbereitet. Aus seiner Reaktion schliesse ich, dass ich damit erfolgreich war. Man darf gespannt sein. Bis jetzt waren die Rheintaler Teilnehmerinnen meist nicht sehr erfolgreich. Was denken Sie, woran liegt das? Ich kann nur für mich sprechen, aber wir sind von der Art her halt schon ländlicher. Direkt, aber eher zurückhaltend. Als ich die anderen Kandidatinnen kennenlernte, dachte ich mir, wir Rheintalerinnen sind viel lockerer und nicht so hysterisch. Wir nehmen die Dinge, wie sie kommen. Das mag nicht jeder. Wie gefällt Ihnen denn überhaupt der diesjährige Bachelor Kenny? Ich habe keinen bestimmten Männertyp, den ich bevorzuge. Ich denke, das Wichtigste sind die Augen. Sie müssen eine unangreifbare Tiefe haben, aber auch eine Offenheit ausstrahlen und das Lächeln muss in den Augen zu sehen sein. Das ist es, was mich bei Kenny auch angesprochen hat. Sie konnten ihm also schon tief in die Augen schauen. (Lächelt verschmitzt) Ja, das konnte ich. Wenn Sie gerade nicht im Fernsehen flirten, wo trifft man Sie im Rheintal an? Ich gehe nicht oft aus. Vielleicht habe ich deshalb noch keinen Freund gefunden. Aber man trifft mich ab und zu in der «Habsburg», an Dorffesten oder in Altstätten. Ich spiele auch in der Frauenmannschaft des FC Rebstein. Im Vorstellungsvideo sagen Sie, dass Sie leidenschaftliche Bachata- und Salsa-Tänzerin sind. Leidenschaftlich ist eine Übertreibung. Ich tanze gern, aber hauptsächlich Hip-Hop, obwohl Latin-Tänze wegen meiner Herkunft zu mir passen. Ich bezeichne mich aber eher als Spanier Bünzli. Was verstehen Sie unter dieser Bezeichnung? Ich bin in der Schweiz aufgewachsen und lebe die hiesige Mentalität. Nicht nur durch die Art wie ich spreche, sondern auch mit der Art wie ich mich verhalte. Ich gehe gern wandern, esse Fondue, schreibe Einkaufslisten und bin auch schon in Birkenstock-Sandalen ausgegangen und hatte Socken dabei, falls es kalt werden sollte. Das spanische Temperament kommt zum Vorschein, wenn ich mich für etwas interessiere. Dann beginnt es in mir zu brodeln. Im Trailer zur Sendung ist eine Szene zu sehen, in der Sie weinen. Hat es da auch gebrodelt? Es gab eine Menge unerwarteter emotionaler Momente, das war einer davon. Während der Reise und beim Dreh habe ich mich selbst besser kennen gelernt. In ein fremdes Land zu reisen, einen Mann zu umwerben und mit all den Frauen zusammenzuleben, war nervenaufreibend. Da lässt man seinen Gefühlen schon einmal freien Lauf. Die Kameras haben Ihnen dabei nichts ausgemacht? Nein, keineswegs. Ich habe mich so gezeigt, wie ich bin. Ich habe auch darauf geachtet, meine Linie durchzuziehen, nicht zu viel Make-up zu tragen und nicht zu aufgetakelt zu erscheinen – was ich in Wirklichkeit auch nicht bin. Haben Sie einen Tipp für kommende Bachelor-Kandidatinnen im Rheintal, den Sie ihnen mit auf den Weg geben möchten? Packt viel bunte Kleidung ein – schwarz ist langweilig. Allgemein gilt: Mehr Kleidung mitnehmen als vorgesehen, ruhig bleiben und offen für alles sein, was auf einen zukommt. HinweisDie neue «Bachelor»- Staffel beginnt am Montag, 5. September, um 20.15 Uhr auf 3+.

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