«Ich kann mich im Training eher mal zurücknehmen»

Die Walzenhauserin wurde bereits vor zwei Jahren zur Sportlerin des Jahres gekürt. Ihre Nachfolgerin und Vorgängerin ist auch eine Leichtathletin: Lea Herrsche – die Montlingerin ist ebenfalls zweifache Preisträgerin.Alina Tobler hat im Sommer die kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und arbeitet nun mit 90 Stellenprozent in St. Gallen. Sie mag es, erstmals über einen rechten Lohn zu verfügen. Sie trainiert auch in St. Gallen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendelt sie vom Vorderland in die Stadt zurück.Gute Erinnerungen an die Team-EM in PolenDie Dreispringerin gewann 2019 einen Schweizer Meistertitel, aber nicht den begehrtesten: In der Elite. Im Sommer nimmt sie den nächsten Anlauf. Es sind drei Athletinnen, die sich konkurrieren, letztes Jahr ist Tobler wegen eines Wacklers bei ihrem besten Sprung knapp auf dem Silberplatz gelandet: «Diesmal bin ich dran.» – Alina Tobler zählt zwei Highlights der letzten Saison auf: Die Limite für die U23-EM, die sie in Deutschland mit 12,88 m ersprang, und die Team-EM in Polen: «Dort war ich so nervös neben den Weltklasse-Athletinnen. Umso besser, dass mir ein Sprung auf 12,86 m gelang.» Ein bestandener Mentaltest.Die Appenzellerin hat für ihr Alter schon viele Erfahrungen gesammelt, auch leidvolle: Sie war oft verletzt. Seit drei Jahren macht sie regelmässig Yoga: «Das tut mir definitiv gut.» Sie hat auch dadurch gelernt, auf ihren Körper zu achten: «Wenn ich Verhärtungen spüre, nehme ich mich im Training zurück. Früher versuchte ich oft, es vor dem Trainer zu verstecken.» Das führt zur Gelassenheit, dass sich auch mal ein Wettkampf ausfallen lässt.Ihr Trainer ist Andi Lechner. Der LC Brühl hat eine kleine Sprunggruppe mit drei Athletinnen. Mit einer, Corina Sieber, trainiert Alina Tobler seit vielen Jahren. Die Voraussetzungen für das nächste Ziel – den Schweizer Rekord von 13,10 m – scheinen günstig.