Fisnik Berisha vom FC Altstätten trifft kurz vor Turnierbeginn auf der Birkenau ein. Beim Haupteingang erhält er jedoch keinen Einlass: Die Sektoren Weiss und Grün sind für Zuschauer bestimmt. Spieler wie Berisha, Betreuer und Funktionäre haben Platz im Sektor Rot.Rheintaler Fussballfans geben sich nicht aufs MaulDie Unterteilung in Sektoren gibt’s auf Rheintaler Fussballplätzen nur, wenn wie vor zwei Jahren der FC Montlingen im Cup gegen Basel spielt. Dabei geht es darum, dass sich Fussballfans verschiedener Vereine nicht physisch begegnen. Das Social Distancing der Fussballanhänger ist sonst im Rheintal nicht nötig: Auch wenn die Rivalität gross ist, können Altstätter und Widnauer Fans gemeinsam einen Match schauen, ohne einander aufs Maul zu geben.Als der Verein Pokalturnier Mitte Juni entschied, das Turnier trotz der Pandemie durchzuführen, stand sogar ein Turnier ohne Zuschauer im Raum. Als der Bundesrat wenig später die Limite für Veranstaltungen auf 1000 Personen erhöhte, schien dagegen ein kleines Musikprogramm möglich zu sein. «Aber nur, bis wir die Verordnung zu Ende lasen», sagt OK-Chef Roman Federer. Schliesslich ist es ein reines Fussballturnier mit höchstens 600 Zuschauern geworden. Für den Veranstalter hat das den Vorteil, dass zumindest kein Minusgeschäft entsteht. Bei grossem Appetit und Durst der Zuschauer könnte etwas mehr als eine schwarze Null herausspringen.«Die Organisation des Turniers erforderte Flexibilität, weil die Vorzeichen dauernd änderten», sagt Federer. Zu Beginn dieser Woche sind die Absperrgitter aufgebaut worden. «Bei der Einteilung der Sektoren war uns wichtig, dass alle Zuschauer auf beide Plätzen schauen können – und dass das Getränke- und Verpflegungsangebot identisch ist», sagt Federer. Die Verwinkelung zwingt die Zuschauer zu etwas mehr Laufarbeit, bis sie sich auf der Anlage zurechtgefunden haben. «Die Sektoren sind genug gross, damit sich ein ängstlicher Gast auch bei Vollbesetzung um ein paar Meter separieren kann», sagt Federer.Wenn 300 Leute in einem Sektor sind, kommt niemand mehr rein. «Wenn Hunderte draussen gelassen werden, wird’s problematisch», sagt Federer, «ich hoffe, dass pro Sektor genau 300 Leute kommen.» Gestern bei schlechtem Wetter hatte es mehr als genug Platz. Wird die Witterung besser, dürfte auch der Andrang grösser werden.FC Montlingen kleidet sich im Festzelt umFederer freut sich, dass die teilnehmenden Teams die Einschränkungen ohne Murren akzeptieren. «Jeder sagt: Das Wichtigste ist, endlich wieder Fussball zu spielen.» Auch der FC Montlingen hält das so – und richtet sich spontan im Festzelt ein, weil die Garderobe schon vom FC Altstätten belegt wird.