24.01.2022

«Ich hatte genug Chancen, konnte aber keine nutzen»

Skicrosser Marc Bischofberger, Silbermedaillengewinner vor vier Jahren, hat sich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Die Nachricht, dass der am Mittwoch 31-jährig werdende Oberegger nicht für die Olympischen Spiele in Peking nominiert wird, war nach den letzten Weltcuprennen in Schweden keine Überraschung mehr: Der Waadtländer Romain Détraz hatte mit zwei Halbfinals aufgetrumpft, während Marc Bischofberger zweimal im ersten Heat ausgeschieden ist – einmal im Duell mit Détraz.Bischofberger ist nach eigenem Bekunden sehr enttäuscht: «Olympia ist das Ziel, auf das wir vier Jahre hinarbeiten», sagt er. Die Erinnerungen an Pyeongchang, bzw. den Phoenix Snow Park in Südkorea, wo er vor vier Jahren Olympiasilber gewann, sind noch präsent. Ähnliches hätte er gern auch in Secret Garden erlebt, wo am 18. Februar das Olympiarennen stattfindet.«Die vier Schweizer haben ihren Startplatz verdient»Für die Schweiz starten in China der dreifache Saisonsieger Ryan Regez, Weltmeister Alex Fiva, der ebenfalls ein Rennen gewann, der konstante Joos Berry und der formstarke Romain Détraz. Ausser Fiva, der seine dritten Winterspiele bestreitet, verfügt keiner über Olympiaerfahrung. Keiner der Debütanten ist jünger als 28-jährig; das Schweizer Team ist während Jahren von Mike Schmid, Alex Fiva, Armin Niederer und später Marc Bischofberger und Jonas Lenherr geprägt worden, sodass für Berry (31), Regez (29) und Détraz (28) kein Platz blieb.Bischofberger ist nebst Fiva der einzige aktive Schweizer Skicrosser, der an einem Grossanlass eine Medaille gewonnen hat. Darauf angesprochen sagt er: «Die anderen können sagen: ‹Wir hatten nie eine Chance dazu.›» Der in Marbach wohnende Oberegger zeigt sich sportlich: «Die Richtigkeit der Selektion stelle ich nicht in Frage. Die anderen vier hatten auch nicht Glück, sie haben mich mit skifahrerischen Mitteln besiegt.» Er habe in den Rennen meist die guten Trainings- und auch Quali-Leistungen nicht bestätigt. «Ich hatte genug Chancen. Es hat aber nie ganz zusammengepasst», sagt Bischofberger, «den Schweizern drücke ich am TV die Daumen. Eine weitere Olympiamedaille wäre gut für den Skicross in der Schweiz.»Bischofberger hält sich als Ersatzfahrer bereitEin Hintertürchen gibt’s noch: Bischofberger ist als Ersatzfahrer aufgeführt. Die Hoffnung auf ein Nachrutschen hegt er indes nicht. Aber an den kommenden Trainings in Laax, in denen die Schweizer das Olympiastartgate simulieren, wird er gleichwohl dabei sein. Um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein – und auch als Training für den Endspurt im Weltcup, wo es um die Kaderselektion für nächste Saison geht.

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