03.12.2021

Hunde verfolgen Reiterin

Auf dem Rheindamm kam es zu gefährlichen Situationen zwischen Hunden und Reiterpaaren. Nicht zum ersten Mal.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Hildegard BickelDas Problem schildert Diane Klee, Präsidentin des Kavallerievereins Unterrheintal KVU, in einer Mitteilung an die Redaktion. Sie sei in den letzten Monaten in Diepoldsau mehrfach von Hunden verfolgt worden. Beim letzten Mal konnte sie ihr Pferd nur haarscharf davon abbringen, entgegenkommende Fussgänger auf dem Rheindamm über den Haufen zu reiten. Ihr Pferd hat die Flucht ergriffen, weil plötzlich drei Hunde hinter ihnen her waren. Es sei ein Irrtum, anzunehmen, ein Pferd fürchte sich nicht vor Hunden. Pferde sind Fluchttiere, instinktiv ständig am Horchen und Beobachten, ob nicht irgendwo eine Gefahr lauert. Es gebe Pferde, die gelernt haben, mit ihren Feinden umzugehen. Aber längst nicht alle, sagt Diane Klee. Deshalb kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, bei denen ein Hund einem Reiterpaar nachspringt, um zu spielen oder zu jagen. Hunde an die Leine nehmenSolche Gefahren lassen sich vermeiden, wenn Hunde in der Nähe von Reiterpaaren angeleint sind. Viele, die einen Hund besitzen, verhalten sich vorbildlich, was sehr geschätzt wird. Andererseits sind auch Reiterinnen und Reiter in der Pflicht, ihrem Pferd Gehorsam beizubringen. «Kinder, Jugendliche und junge Pferde müssen aber erst Erfahrungen sammeln im offenen Gelände», sagt Diane Klee. «Und lernen, wie mit vielen Gefahren umzugehen ist.» Es kann passieren, dass ein Pferd einem unbekannten Gegenstand oder Geräusch ausweicht, da eine Gefahr gewittert wird. Pferde müssen auf 80er-Strecke ausweichenIm Strassenverkehr gehen Bedrohungen von Traktoren, Lastwagen mit klappernden Anhängern oder schnell fahrenden Autos aus. Auch Velos, vor allem E-Bikes, die fast lautlos ein Pferd schnell überholen, können beim Tier einen Fluchtversuch auslösen. Eine heikle Strecke stellt die Rietstrasse zwischen Diepoldsau und Balgach dar, wo Tempo 80 erlaubt ist. Reiterpaare sind angehalten, auf der Strasse zu reiten, weil dies auf dem Radweg verboten ist.Der KVU ist seit Jahren bemüht, diese grosse Gefahr mit einem sicheren Reitweg zu bannen. Beim letzten Gespräch mit dem Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter wurde eine Lösung angesprochen, sagt Diane Klee. In welcher Form, wann und wie diese umgesetzt wird, ist noch offen. Bis dahin bittet der KVU um Verständnis, wenn die Reiterpaare trotz Verbot den Radweg benützen. Denn in der Nähe befinden sich zahlreiche Ställe und Höfe. Trotz Bemühungen sei es kaum möglich, die Strasse zu meiden, sagt Diane Klee. Das verstärkte Verkehrsaufkommen erschwert das Nebeneinander zwischen Fahrzeugen und Reiterpaaren. Die Reitvereine im Rheintal wünschen sich deshalb, dass in den Autofahrschulen auch das Thema «Pferd im Strassenverkehr» eingehend behandelt wird.Spontane Begegnungen sind willkommenEine Pflichtaufgabe ist dieses Thema zwar nicht, doch die Fachleute machen bei Gelegenheit darauf aufmerksam. Kommt es in einer Fahrstunde zu einer Begegnung mit einem Pferd, sei dies willkommen, sagt Fahrlehrer Andreas Dockl aus Au. So könne er mit den Fahrschülerinnen und Fahrschülern das korrekte Verhalten besprechen: Tempo reduzieren, Abstand halten, unnötigen Lärm vermeiden. Diese Verhaltensweise bewährt sich auch, wenn man hinter einem Pferdetransport unterwegs ist. «Drängelnde oder hupende Autofahrer hinter einem Anhänger sind leider auch an der Tagesordnung», sagt Diane Klee. Das Gefährlichste seien Autos, die abrupt vor einem Pferdetransport bremsen oder direkt vor dem Zugfahrzeug einscheren. «Das Pferd steht auf vier Beinen, ist nicht fixiert und muss alle Kurven und Geschwindigkeitsänderungen selbst ausgleichen.» Deshalb bitten die Pferdehalter auch hier um Verständnis, sollte es mal eine Minute länger dauern.

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