Angesichts der grün gebliebenen Wiesen mutet das Thema des diesjährigen Schauturnens des STV Kriessern geradezu exotisch an: «Pulver, gut!», wurde Ende letzte Woche dem Publikum in mehreren Vorstellungen versichert. Die Turnerinnen und Turner tummelten sich im Schnee der Bündner Berge.Die Handlung spielte allerdings mehrheitlich nicht auf der Piste, sondern in Nonas Après-Ski-Hütte. Dies, obwohl die Mädchen der Geräteturnriege und das Kinderturnen (barfuss!) eine perfekte Piste präpariert hatten, ideal für die wenig tiefschneetauglichen Unterländer. Begrüsst wurden diese auf Romanisch, hoch vom Sessellift herab. Im Übrigen wurde Bündnerdeutsch mit den Gästen geredet, mit gepflegtem Bündner G(k)haaa.Zunächst ging alles zu und her, wie man es sich von einem Wintersportgebiet gewohnt ist: die Erst- und Zweitklässler gingen in die Skischule, die Männerriegler schlitteln und die Jugimädchen B bald einmal zum Après-Ski. Vor der Hütte bewiesen die Hüttencrew-Akrobaten perfekte Körperbeherrschung und die Jugi-Knaben B servierten ein Vesperplättli.Doch dann gerieten erst die Getu-Damen in einen Schneesturm – und die Schauspieler, die mit einer witzigen Geschichte einen roten Faden durchs Programm spannten, sassen in Nonas Hütte fest.Das wäre nicht weiter tragisch. Solange die Barrenturner ihren Auftritt hatten, ging es noch lustig zu und her. Aber dann musste die Basler Gastrokritikerin Anna (Nicole Baumgartner) aufs Häuschen, 30 Meter hinter der Hütte. Die Jugi-Mädchen A leuchteten ihr den Weg mit Laternen aus. Und weil Nonas (Vicki Wüst) rechte Hand Giachen (Paul Lüchinger) es versäumt hatte, beizeiten Wasser und Holz in die Hütte zu holen, mussten dies nun die Jugi-Knaben A und die Fitnessriege für ihn tun.Es wäre nicht der Rede wert, wenn nicht die Aktiven und die Leichtathleten auf eine drohende Gefahr aufmerksam machen würden: Der Yeti treibt sich angeblich in der Gegend herum. Dann die Entwarnung: Es waren nur Skilehrer Flurin (André Bircher) im Hasenkostüm und die Nona mit ihren klobigen Riesenlatschen.Mittlerweile war es aber so spät, dass Anna und die anderen Gäste (Oliver Hutter, Jasmine Schönenberger, Seraina Hutter) nicht mehr ins Tal konnten. Die Damenriege bereitete ihnen ein Nachtlager. Als Gutenachtgeschichte gab’s noch ein geturntes Gruselgschichtli von der Gerätekombination.Dem Publikum wurden drei Stunden beste Unterhaltung geboten. Allerdings blieben einige Fragen offen. Etwa: Gibt es den Bündner Yeti nicht vielleicht doch? Oder: Was macht ein Skilehrer mitten in der Nacht in einem Hasenkostüm? Und nicht zuletzt, angesichts der barfüssigen Pistenarbeiter zu Beginn des Abends: Sind die G(k)hriassnar würg(k)hli so zäächi G(k)haiba? Fit sind sie jedenfalls!HinweisWeitere Bilder und ein Video auf www.rheintaler.ch