13.04.2022

Hotel sucht letzte Geschichten

Im Mai eröffnet das erste Pop-up-Hotel in Altstätten. Die Betreiber sind bereit – einige Zimmer aber noch nicht ganz.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Die Zeit drängt. In weniger als einem Monat wird das Pop-up-Hotel Untertor eröffnet. Rund die Hälfte der 18 verfügbaren Zimmer sei schon fast bezugsfertig, sagt Astrid Dörig. Sie ist Mitinitantin der gemeinnützigen Genossenschaft, die das Hotel betreibt. Bei den restlichen Zimmern fehlt der nötige Schliff der Renovationsarbeiten. «Diese werden fortlaufend fertiggestellt», versichert sie. Die ersten Gäste können ab dem 13. Mai empfangen werden – die Genossenschaft ist im Endspurt und die Getränke in der vor kurzem eröffneten hauseigenen Hotel-Cocktail-Bar, der «Törli-Bar», sind kühlgestellt. Die Öffentlichkeit ist am Donnerstag, 12. Mai, ab 16 Uhr zum Tag der offenen Tür eingeladen.«Fleisch am Knochen» gesuchtDas Konzept des Pop-up-Hotels findet Anklang, wie ein Blick auf die Buchungen bestätigt. «Der Monat Mai ist schon gut belegt», sagt Dörig. Um auch die übrig gebliebenen Zimmer mit Leben zu füllen, sind die Initianten derzeit immer noch auf der Suche nach Geschichten und Bildern.Ende letzten Jahres startete die Genossenschaft einen Aufruf. Um die 18 Gästezimmer des Hotels mit Leben zu füllen, suchte sie nach Geschichten und Legenden über Personen, die ihre Spuren in Altstätten hinterlassen haben. Die Zimmer sollen demnach den Gästen visuell anhand von Bildern und Andenken, aber auch auditiv, mit Geschichten zum Hören und Lesen, Einblicke in ein Altstätten von damals geben. Das Angebot, solche Geschichten einzureichen, wurde rege genutzt. «Wir haben mehr Einsendungen erhalten, als wir Zimmer haben», sagt Dörig. Was es jetzt brauche, sei «Fleisch am Knochen und Tiefgang».[caption_left: Astrid Dörig, Mitinitiantin Gemeinnützige Genossenschaft Altstätten. (Bild: pd)]  Kurzum: Gesucht werden Geschichten und Inhalte, die man nicht «googeln» kann. Aus diesem Grund sind die Initiantinnen und Initianten weiterhin auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Wer Bilder von einstigen Geschäften im Städtli (Innenbereich) oder auch Bilder und Geschichten von der Accordina-Fabrik herumliegen oder zu erzählen hat, ist gebeten, sich bei der Genossenschaft zu melden.Gesucht: Söckli, Bilderund GeschichtenIm Speziellen sind die Initianten an Geschichten über spezifische Personen – etwa über den ersten Torfstecher, den ersten Schrottsammler oder eine berüchtigten Lehrperson – interessiert.Dabei sollen auch Stadtoriginale, hilfsbereite und bekannte Altstätterinnen und Altstätter wie «Packwagen-Sepp» oder «Söckli-Ida» nicht zu kurz kommen. «Von Söckli-Ida beispielsweise suchen wir Material wie Söckli oder ein Porträtfoto», sagt Dörig.Der Genossenschaft geht es nicht darum, die Personen blosszustellen. «Diese Personen wecken Erinnerungen an eine Zeit, in der man zusammengehalten hat. Sie waren Bindeglieder der Gesellschaft, die uns oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn wir an sie denken», erklärt Dörig und ergänzt: «Diese Geschichten möchten wir im Hotel verankern.» Wer Geschichten und Bilder einreichen möchte, kann mit der Genossenschaft Kontakt aufnehmen. Brieflich: Hotel Untertor, Engelgasse 13, 9450 Altstätten; E-Mail: geschichten@hotel untertor.ch. Telefon (Astrid Dörig): 076 467 55 42. Infos unter www.hoteluntertor.ch

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