Remo ZollingerOb das Krummaseamanndli im Balgacher Riet wirklich existiert hat, ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass die Balgacher Schalmeien sich der Pflege dieser Sage verschrieben haben. Nach dieser hat das Manndli zwei starke Herren, die das Riet trotz Banns betreten und mähen wollten, überwältigt und in die Flucht geschlagen. Solche Banne waren früher üblich. Um Tiere und Pflanzen zu schützen, war das Riet im Mai während mehrerer Wochen gesperrt. Das Krummaseamanndli ist als Anwalt der Natur in Erscheinung getreten.Diese schöne Sage war einst aus dem Fundus der Balgacher Ortsgeschichte verloren gegangen. Dass sie wieder aufgetaucht ist, ist den Balgacher Schalmeien zu verdanken. Jedes Jahr feiern sie mit dem Krummaseamanndli ein Fest, lassen die Sagengestalt für einen Tag lang leben.Ausfahrt zum Ursprung der Manndli-SageMusste der Festplatz bei der Sportanlage Riet im letzten Jahr noch beheizt werden, so waren die Verhältnisse in diesem Jahr geradezu sommerlich. Besonders schön war bei diesem Wetter eine Fahrt auf dem Pferdewagen durch das Isenriet, in dem die Sage ihren Ursprung nahm. Das Krummaseamanndli kam im grünen Jäger- und Hirtengewand sogar mit auf die Ausfahrt und gab einige Anekdoten aus seinem sagenhaften Leben zum Besten. Die Rösslifahrten waren beliebt, doch auch sonst war das Fest sehr gut besucht. Die Gäste kamen in den Genuss von vier Konzerten: Zum Frühschoppen und zum Abschluss spielten die Räbschter Dorfspatzen, dazwischen die Schalmeienformationen aus Mäder, Neresheim (D) und die Gastgeber aus Balgach.Bei diesen gab es zum Abschluss eine Überraschung: Die musikalische Leiterin Stefanie Wittwer gab ihr Amt nach 15 Jahren an Nicole Vautier weiter. Sie überreichte ihr ein Einstandsgeschenk und der Gruppe ein neues Stück: Bald spielen die Balgacher Schalmeien «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus».