13.01.2021

Hollywood besucht Jugendtreff

Im Altstätter Jugendtreff entsteht eine Filmsequenz, die Teil einer weltweit vermarkteten TV-Serie sein wird.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Die Animationsfigur Miss Bellyfoo sucht in der realen Welt nach begabten Kindern und bringt sie ins Daba Diba Duba Land. Im Altstätter Jugendtreff wird diesen Samstag laut Drehbuch ein Bub aufgespürt, der Beatboxen kann. Es kommt zu einem Dialog zwischen Miss Bellyfoo und dem Buben, wobei die Animationsfigur natürlich erst nachträglich in den Film eingefügt wird.Die noch nicht angelaufene TV-Serie besteht zunächst aus 26 Episoden, die je 22 Minuten dauern. Entwickelt hat das Projekt der gebürtige Nürnberger Chris Djuritschek, der seit einigen Jahren in Rorschach lebt. Mit Jeffrey Scott steht ihm für die erste Staffel von «Miss Bellyfoo» ein Hollywood-Profi als Drehbuchautor zur Seite. Scott schrieb und produzierte Film- und TV-Projekte unter anderem mit Stan Lee, Arnold Schwarzenegger und Stevie Wonder. Das erforderliche Budget von mehreren Millionen Franken für «Miss Bellyfoo» sei dank zweier Schweizer Investoren gesichert, sagt Chris Djuritschek.Der «Blick» sprach von hochwertigen AnimationenFM1 today titelte im Oktober «Rorschacher will mit TV-Serie für Kinder die Welt erobern», und der «Blick» berichtete am 12. November unter dem Titel «Ein Kindheitstraum in 3D». Die Animationen seien hochwertig, die Geschichte hinter der Serie leuchte ein und lasse sich beliebig ausweiten. Kurz gesagt, geht es ums Aufspüren talentierter Kinder und deren Ermutigung, ihr Talent nicht verkümmern zu lassen.Inzwischen ist die Produktion weit fortgeschritten. Eben erst entstanden Filmaufnahmen in Zürichs Chinesischem Garten und im Schloss Wartegg (Rorschacherberg), nach der Arbeit im Altstätter Jugendtreff wird das Schulmuseum in Amriswil als weiterer Drehort dienen.Im Altstätter Jugendtreff entsteht am Samstag, 16. Januar eine drei- bis vierminütige Filmsequenz.Drei bis vier Minuten Film in neun StundenIn den neun Arbeitsstunden im Altstätter Jugendtreff soll eine drei- bis vierminütige Sequenz entstehen. Natürlich werden Zuschauer in Frankreich oder Amerika den Altstätter Jugendtreff nicht als solchen erkennen, doch wem er bekannt ist, der wird sicher besonders gespannt auf den Bildschirm blicken, sobald «Miss Bellyfoo» zu sehen ist.Ruedi Gasser, Leiter der Jugendarbeit im oberen Rheintal, freut sich über den besonderen Besuch, der überraschend zustande kam, weil Filmaufnahmen für «Miss Bellyfoo» anderswo kurzfristig abgesagt werden mussten.Jugendarbeit fördert Filmschaffen schon lange«Kreative Sachen sind immer super», sagt Ruedi Gasser, den der unverhoffte «Hollywood-Besuch» umso mehr freut, als der Altstätter Jugendtreff dem Filmschaffen nahesteht. 2010 entstand im Rahmen eines Projekts der Altstätter Jugendarbeit der (mit einem Preis bedachte) Film «Der Superfreiwillige».Unter anderem wurde das Werk an den Jugendfilmtagen vor grossem Publikum im Zürcher Theater der Künste gezeigt.Auch ein Workshop über Storytelling wurde schon durchgeführt, und das Thema Film stand noch bei manch anderer Gelegenheit im Mittelpunkt. Im Detektiv-Trail ist ein Rätsel drei Altstätter Prominenten gewidmet, mit beispielsweise einem Link zum Trailer zu Marcel Gislers Film «Rosie».Für die nun bevorstehenden professionellen Aufnahmen im Jugendtreff sei dieser bestens geeignet, meint Ruedi Gasser. Der Treff sei geräumig und es bestünden verschiedene Räume.Djuritschek war selbst ein talentiertes KindDer 53-jährige «Miss Bellyfoo»-Erfinder Chris Djuritschek ist selbst jemand, der als Kind ein Kandidat für «Miss Bellyfoo» gewesen wäre. Er hatte immer Tänzer werden wollen, und war im Jahr 2000 tatsächlich während einigen Minuten mit Michael Jackson auf der Bühne. Djuritschek ist heute Designer, Musiker, Sänger, Tänzer und Schauspieler. Er ist in verschiedenen Fernsehsendungen – bei RTL, VOX, Pro7 – aufgetreten und veröffentlichte mit seiner einstigen Band «Construction» (1991 bis 1997) mehrere Singles. Bei Wikipedia ist zu lesen: «Construction war eine Boygroup aus Deutschland, die zwischen 1991 und 1997 diverse Singles veröffentlichte. Mit What Is in Love und My Heart Is Always Open gelang 1996 der Einstieg in die deutsche Hitparade.»Der Schöpfer von Miss Bellyfoo und einer neuen Comicwelt mit vielen Figuren weiss somit sehr gut, wovon er spricht, wenn er die Botschaft der TV-Serie wiederholt: «Kinder sollten den Mut haben, ihre kleinen Talente weiterzubilden.»Hinweiswww.foo-entertainment.chAuf dieser Webseite ist der Trailer zu «Miss Bellyfoo» zu finden 

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