Alle bemerken die Auswirkungen der Krise – und viele kennen in ihrem erweiterten Bekanntenkreis Personen, die positiv auf Corona getestet wurden. Auch Firmen bleiben vor solchen Fällen nicht verschont, sodass vor allem ab einer gewissen Grösse die Wahrscheinlichkeit hoch ist, infizierte Personen in der Belegschaft zu haben. Auch die Widnauer Belegschaft der Firma Rauch ist betroffen.Um auf solche Fälle vorbereitet zu sein, tauscht das Unternehmen sich seit Beginn der Coronakrise regelmässig mit den Behörden sowie mit Arbeitsmedizinern und -fachkräften aus. «Der Schutz aller Mitarbeitenden hat oberste Priorität», sagt Daniel Wüstner, Rauch-Unternehmenssprecher. «Als Lebensmittelunternehmen sind wir hohe Hygienestandards gewohnt und haben diese im Rahmen der Empfehlungen und Vorgaben des Bundes und der Experten weiter ausgebaut.»Dazu zählen Social Distancing, Homeoffice, isolierte Teams, eine erhöhte Desinfektionsfrequenz, vollumfängliche Temperaturmessungen, Gesichtsmasken sowie auch Schulungen und Sensibilisierungen von Verhaltensweisen.Wie viele Mitarbeitende der Rauch-Belegschaft in Widnau wurden bisher positiv auf Corona getestet?Daniel Wüstner: Wir hatten drei Fälle. Diese konnten isoliert werden, sodass keine weiteren Mitarbeitenden betroffen sind. Nach unserem Kenntnisstand ist die Ansteckung im privaten Umfeld erfolgt.Haben sich die Betroffenen bereits wieder erholt?Ja, sie sind alle beschwerdefrei. Eine Rückkehr ist bislang aber nicht erfolgt, da die 14-tägige Quarantänezeit noch nicht vorbei ist. Intern wird auch ein negativer Test nach Quarantäne für den Wiedereintritt gefordert.Was bedeuteten die positiven Fälle für die Belegschaft?Die Kontakte der verschiedenen Teams untereinander wurden organisatorisch seit Beginn von Corona möglichst vollständig unterbunden. Bei einem positiven Vorfall wird das komplette Team getestet und bis zum Vorliegen der Ergebnisse bestmöglich in Selbstisolation behalten. Ein negatives Testergebnis erlaubt es, im Anschluss an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Das Prozedere bei einem positiven Testfall wurde schon im Vorfeld festgelegt. Somit waren die Auswirkungen planbar und vorhersehbar.Tests durchzuführen kann mit Engpässen und Wartezeiten verbunden sein. Welche Erfahrungen machen Sie?Bereits vor den ersten Verdachtsfällen haben wir ein regelmässiges, freiwilliges Testprozedere vorbereitet und eingeführt. Die Ergebnisse der Tests erhalten wir am gleichen, spätestens am nächsten Tag, dank der Unterstützung der beteiligten Mediziner und Labore. Die Möglichkeit der freiwilligen Testung wird von den Mitarbeitenden sehr gut angenommen. Wir haben zwischenzeitlich eine Testrate von beinahe einem Viertel der Belegschaft. Da wir weiter testen, wird bald ein Grossteil der Belegschaft getestet sein. Wir denken, dass wir mit unserem Vorgehen die höchste Testrate eines Industrieunternehmens im Rheintal haben.Wie wirkt sich die Coronakrise auf den Arbeitsalltag bei Rauch aus?Durch die zahlreichen organisatorischen Massnahmen wie konsequentes Social Distancing ist der Arbeitsalltag für das Team ein anderer. Die Mitarbeitenden halten sich sehr gut daran, wofür wir sehr dankbar sind. Homeoffice ist vor allem im administrativen Bereich und Vertrieb möglich.Lässt sich bereits einschätzen, wie stark sich die Coronakrise auf den Geschäftsgang der Firma auswirkt?Die langfristigen Auswirkungen der Coronakrise lassen sich zum heutigen Zeitpunkt von niemandem vorhersagen, zu komplex sind die externen Einflussfaktoren. Aber wir können sicher sagen, dass wir mittelfristig unseren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz gewährleisten können. Unsere Belegschaft macht es durch ihre vorbildliche Einstellung und die Befolgung aller Vorschriften möglich, diese Krise gemeinsam mit Erfolg zu bewältigen.