26.04.2020

Hoffnung in Kunst kleiden

«Urkraft Hoffnung» – Die Projektleitung dieser Ausstellung fordert Kunstschaffende auf, sich zu bewerben.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Ein Gotteshaus ist ein Raum der Verkündigung. In der Predigt tut der Seelsorger oder die Seelsorgerin die Botschaft des Evangeliums kund. Das Wort ist nicht die einzige Art der Verkündigung. Musik, Bilder und Plastiken enthalten ebenso eine Botschaft. Alle drei sind Darstellungsformen, mit denen Menschen einen Wunsch, ein Gefühl oder ein Anliegen ausdrücken. Das Nomen Kunst ist vom Verb künden abgeleitet. Es liegt also nah, dass Kirchen als Räume der Verkündigung auch Räume der Kunst sind – des Kündens mittels Architektur, Musik oder bildnerischer Gestaltung.In der evangelischen Kir-che in Altstätten organisierten Pfarrer Thomas Beerle (Projekt Fresh X, «Art Net») und Roger Benz (Präsident Evangelische Kirchgemeinde Altstätten) bereits mehrere kleinere Ausstellungen. Sie luden Besucherinnen und Besucher ein, sich unabhängig von Gottesdiensten mit der Botschaft der ausgestellten Bilder oder Skulpturen und der gespielten Musik nachzuspüren.Künstler aus der Region sind aufgerufenDieses Jahr wagen sich Roger Benz und Thomas Beerle an eine grössere Ausstellung. Zum Thema «Urkraft Hoffnung» soll ein breites Spektrum der regionalen Kunst im Gotteshaus der Altstätter Reformierten zu sehen und zu hören sein. «Wir laden Kunstschaffende aus allen Bereichen der Kunst – Fotografie, Malerei, Skulptur, Musik, Video, Tanz und mehr – ein, einen Beitrag zum Thema der Ausstellung zu leisten», sagen sie.Als der Pfarrer und der Präsident den Titel der Ausstellung wählten, ahnten sie noch nicht, dass die Ausschreibung in eine Zeit fallen würde, in der Hoffnung in der Gesellschaft einen ungeahnten Stellenwert haben würde. Sie dachten an den November, den Monat des Totengedenkens und des Beginns der dunklen Jahreszeit. Gerade dann ist es besonders nötig, den Menschen Hoffnung zu schenken, sich über fehlende und auffunkende Hoffnung auszutauschen. «Hoffnung ist ein Lebenselixier. Sie ist Grundthema des Glaubens, lässt Flügel wachsen und den Mut, sie auszubreiten. Hoffnung überwindet», sagt Thomas Beerle. Das sei auch in der gegenwärtigen Krise relevant. «Die Hoffnung steht quer zu dem, was man nach menschlichem Ermessen erwarten könnte.» Hoffnung sei etwas anderes als das Zukunftskonstrukt des denkbar Möglichen. Manchmal ist die Hoffnung verschüttet, bedroht, verwundet. Aber sie kann sich einen Weg bahnen in die Herzen, die Augen, Ohren und Fingerspitzen des tätigen und schliesslich des betrachtenden Menschen. Die Urkraft der Hoffnung in Kunst zu kleiden, ist Aufgabe der Kunstschaffenden.Die Ausstellung steht unter der Trägerschaft der Kirchgemeinde und «Art Net». Die Vernissage ist am Samstag, 7. November, um 19 Uhr. Betreute Öffnungszeiten sind: Diens-tag bis Freitag, 17 – 19 Uhr (offen ab 14 Uhr); Samstag und Sonntag, 15 – 18 Uhr. Die Finissage ist am Freitag, 20. November, um 19 Uhr. Bevor die Kirchentüren für die Kunst geöffnet werden, sind die Kunstschaffenden aufgerufen, sich zur Teilnahme zu bewerben. Erwünscht sind Bilder und Fotos mit einer Grösse von bis zu 100×150 cm. Plastiken sollten bis zu 250 cm hoch und 50 cm tief sein. Sind sie wetterfest, könnten sie auch im Freien zu stehen kommen. Musikalische Werke erstrecken sich über maximal vier Minuten und werden digital eingereicht.Eine Jury entscheidet über die Annahme der Werke und die Platzierung in der Kirche.HinweisBewerbungsunterlagen zur Ausstellung vom 7. bis 20. November unter t.beerle@bluewin.ch oder 076 531 10 36. Eingereicht werden können sie bis zum 28. Juni.

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