27.08.2019

Hochwasserschutz, Damhirsche und Gemütlichkeit

Die Ortsgemeinde lud zur Feldbegehung ein – 150 Besucher erfuhren Wissenswertes über das Balgacher Riet.

Von Ramona Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
«Ein echter Balger kommt mit dem Velo zur Welt»: Ein Körnchen Wahrheit dürfte hinter dieser landläufigen Behauptung stecken, denn nur ein karges Grüppchen outete sich als Wanderer und traf sich für die Feldbegehung der Ortsgemeinde. Dass diese aufs Wandern eingestellt waren und nicht mit einem Taxi in Form eines Mannschaftswagens der Feuerwehr rechneten, bewiesen unter anderen ein munterer Hund und eine junge Familie mit fidelem Sprössling.Bei der Grastrocknungsanlage, dem Treffpunkt für Velofahrer, wimmelte es aber von fahrradtüchtigen Balgachern jeglichen Alters. Längst über die Zeit stiessen aus allen Richtungen noch weitere Teilnehmende dazu. So bewegten sich rund 170 Personen, mit oder ohne eigene Muskelkraft, zu den vier Posten, wo es Wissenswertes rund um das Riet zu erfahren gab.Zweifellos ist das Rheintal mit seiner einzigartigen Natur eine Herzensangelegenheit. Vor rund fünf Jahren wurde der Bevölkerung das Konzept Hochwasserschutz am Rheintaler Binnenkanal vorgestellt. Das Vorprojekt ist nun beendet und geht in die Planungsphase. Projektleiter Roland Hollenstein von der Holinger AG informierte über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen. Natürlich muss man nicht alles verstehen über das gigantische 31,5-Millionen-Vorhaben, das Fachleute, Bund, Kanton, Gemeinde und Bevölkerung noch jahrelang beschäftigen wird. Wichtig zu wissen ist, dass ein zeitgemässer und wirkungsvoller Hochwasserschutz für die heutige und die kommenden Generationen angestrebt wird.Leichtere Kost gab’s auf dem Birkenhof von Ernst Sonderegger. Mit dem Projekt «Hirsch & Nuss» betritt der Landwirt, der den Hof in dritter Generation führt, Neuland. Er und sein Mentor Martin Schurter berichteten, was es mit der Zucht von Damhirschen auf sich hat und von ihren ersten Erfahrungen. Fasziniert beobachteten die Besucher die rund 100 scheuen Tiere, die zwischen noch kleinen Nussbäumen in unmittelbarer Nähe friedlich weiden. Wer das Fleisch kosten möchte, das über den Hof zu beziehen ist, muss sich aber bis 2020 gedulden, denn der erste Ertrag ist bereits vorbestellt.Ebenfalls ein Thema aus dem Naturschutz griff Stefan Zeller vom Ingenieurbüro Klaus Büchel Anstalt auf. In seinem Pilotprojekt geht es um ein Verfahren, das dem Verlust landwirtschaftlicher Anbaufläche entgegenwirken und die Qualität des Bodens nachhaltig verbessern soll. Bevor sich die Teilnehmer mit Speis, Trank und Musik auf dem Fasanenhof verwöhnen liessen, gab es von Jungbauer Patrick Metzler viel über Mutterkuhhaltung und Rinderzucht zu erfahren – und die kleinen Besucher hatten im Stall ein Jö-Erlebnis mit den Kälbchen.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.