15.04.2021

Hochwassergefahr früher und besser erkennen

Eine neue Messstation am Binnenkanal wird das Warnsystem verfeinern. Das hilft den Gemeinden am Unterlauf.

Von rew/pd
aktualisiert am 03.11.2022
Bis gestern Donnerstag, 15. April, lag die Bauanzeige für die Installation einer Hochwassermessstelle für den Rheintaler Binnenkanal bei der Gemeinde Oberriet auf. Es gab keine Einsprachen. Sofern nicht jemand bis gestern Abend auf der Post noch eine Einsprache aufgegeben hat, kann die Anlage installiert werden. Sie wird an der Brücke, die von Kriessern Richtung Altstätten über den Kanal führt, befestigt werden.«Für den Standort der Anlage ist es wichtig, dass Strom und eine Telefonleitung in der Nähe vorhanden sind, was bei der Brücke an der Altstätterstrasse gegeben ist», sagt Sascha Weder, Geschäftsführer des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanalunternehmen, der das Baugesuch gestellt hat.Vorlaufzeit für die NotfallorganisationenDie Anlage dient der Hochwassersicherheit. Die nächste Messstelle kanalaufwärts befindet sich in Rüthi. Dank des neuen Geräts in Kriessern werden alle Zuflüsse zwischen Rüthi und Montlingen erfasst sein.Entscheidend ist dabei vor allem der Zufluss des Dürrenbachs, der immense Wassermassen von Eichberg her bringen kann. Neu wird die Wassermenge bekannt, die auf die Gemeinden im unteren Rheintal zukommt. Zudem bekommen so die Notfallorganisationen eine gewisse Vorlaufzeit, um sich auf das Ereignis einzustellen. Vor zwei Jahren wurde bereits mit einer Messstelle an der Rietaachbrücke in Rebstein aufgerüstet, damit die Wassermenge mitgemessen wird, die der Chesselbach der Rietaach zuführt. Dieser Zufluss kommt zu der Menge dazu, die die weiter oben liegende, in den 1990er-Jahren in Altstätten im Eschen angebrachte Messstation bereits aufnimmt.[caption_left: Der Wasserstand der Rietaach wird in Rebstein mittels Radar gemessen.]Und seit den Unwettern der letzten Jahre ist bekannt, dass der Altstätter Chesselbach einer der Bäche ist, die innert kürzester Zeit sehr stark anschwellen können und dann viel Wasser führen.Es kann rechtzeitig gewarnt werdenDie Messstelle bei der Postbrücke in Widnau – sie stammt aus den frühen 80er-Jahren – misst dann die Gesamtmenge.Unabhängig davon, ob der Binnenkanal, die Rietaach oder sogar beide massiv ansteigen, können in Zukunft die Notfallorganisationen der Gemeinden im Unterlauf, also in Widnau, Au, Berneck und St. Margrethen, über den Pegelstand auf dem Laufenden gehalten werden. Sie sind so frühzeitig gewarnt und können erste Massnahmen ergreifen, bevor der Binnenkanal überläuft.

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