04.10.2022

Hochbetrieb im Rebberg: Erfolgsjahr für die Winzerleute

Dank des sonnigen Wetters ist in diesem Jahr die Qualität der Rheintaler Trauben überdurchschnittlich.

Von Eva Kuratli, Leonie Halter, Monika Linder
aktualisiert am 02.11.2022
Die diesjährige Ernte ist vergleichbar mit dem ausserordentlich ertragreichen Weinjahr 2018. Somit kann davon ausgegangen werden, dass der Wein dieses Jahr qualitativ sehr hochwertig sein wird. Wo die sommerliche Hitze für andere zum Problem wurde, freuten sich die Winzerinnen und Winzer über ihre gut reifenden Trauben. Diese wandeln die Sonnenstrahlen in Zucker um. Deswegen ist der Oechsle-Wert dieses Jahr besonders hoch. «Wir haben schon über 100 Grad Oechsle gemessen», sagt Ralph Heule von Wein Berneck. Die Mehrheit der befragten Winzer hat bereits einen grossen Teil ihrer Trauben geerntet, soweit diese nicht von starken Unwettern beschädigt wurden. «Bei uns wurden alle weissen und ein Grossteil der blauen Trauben geerntet», sagt Ralph Heule.Trauben sind schnell gereiftIn den Rebbergen des Rheintals konnten die Trauben sehr gut reifen. Sonnige Hänge, wie sie hier zu finden sind, eignen sich ausgezeichnet für einen schnellen Reifungsprozess.«Ab Mitte September ist der Zeitpunkt passend für die Ernte, weil die physiologische Reife stimmt. Dazu zählen zum Beispiel die Säure und das Aroma», sagt Roman Rutishauser vom Weingut am Steinig Tisch in Thal. Ausserdem seien die Oechsle ausschlaggebend. Dieser Wert zeigt, welchen Zuckergehalt die Trauben haben. «Dieses Jahr haben wir schon früher unseren gewünschten Oechslegrad erreicht», sagt Dionys Wyss, Geschäftsführer der Weinkellerei Haubensak Altstätten. Schädlinge treten nur vereinzelt aufChristoph Schmid führt das Tobias Weingut in Berneck und bestätigt den guten Zustand der Reben und Rebstöcke. «Wir ernten sehr schöne, gesunde Trauben.» Fäule sei nicht vorhanden und Schädlinge wie Wespen habe es bisher fast keine. Auch die Kirschessigfliegen machen dieses Jahr kaum Probleme. Bei Temperaturen über 30 Grad im Sommer sind sie weniger aktiv, auch mögen sie es nicht, wenn die Sonneneinstrahlung am Rebstock stark ist. «Die Fangzahlen der Schädlingsmessstationen waren niedriger als in den letzten zwei Jahren», sagt Christoph Schmid. Derzeit werden die ersten Trauben der Sorte Pinot gelesen. Alle Traubensorten erreichen durchgehend gute bis sehr gute Oechslewerte. Die Trauben im Rheintal sind jeweils ab Ende August reif. Einige Winzerleute ernten ihre Trauben gestaffelt in Vor-, Haupt- und Spätlese. In der Vorlese werden Trauben geerntet, die früher als die anderen reif sind. Zusätzlich können beschädigte Trauben aussortiert werden. Der Grossteil wird jedoch in der Hauptlese gepflückt. Soll der Wein ein süssliches Aroma haben, darf erst in der Spätlese geerntet werden. So entsteht eine grosse Variation an unterschiedlichen Aromen.

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