03.11.2018

Hitzetage

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Erinnern Sie sich noch, wie wir im Juli und August geschwitzt haben? Die Temperaturen stiegen bis gegen 35 Grad. Unglaublich heiss war es, fast wie in Süditalien. Wo es aber zur gleichen Zeit «täglich gewitterte und oft tagelang regnete», sagte mir ein italienischer Arbeitskollege, der in Kalabrien in den Ferien war. Das Wetter steht Kopf! Kommt wohl die erwartete Erderwärmung auf uns zu?Blicken wir aber 15 Jahre zurück, ins Jahr 2003. Im Vergleich war unser Sommer dieses Jahr noch gar nichts. Denn 2003 gilt als heissester Sommer seit der regelmässigen Aufnahme der Wetterdaten. 25 Hitzetage in der Ostschweiz gegenüber nur 15 Hitzetagen dieses Jahr. Man könnte den diesjährigen Sommer gerade noch kühl nennen.In den 60er-/70er-Jahren des letzten Jahrhunderts waren Hitzetage keine Selbstverständlichkeit. Zwischen 1960 und 1982 gab es zeitweise sehr kühle und nasse Sommer. Damals kam es vor, dass in den höher gelegenen Gebieten des Mittellandes die 30- Grad-Marke den ganzen Sommers über nie überschritten wurde. Am Beispiel Zürich notiert: Dort wurden zwischen 1977 und 1982, das heisst während sechs langer Jahre, an keinem Sommer mehr als ein Hitzetag registriert. In den Jahren 1977/1978 und 1981 wurden 30 Grad überhaupt nicht überschritten, so auch 1968 bis 1970 mit nur einem Hitzetag.Hitzetage wurden dann immer häufiger. So wurden seit 2009 an mindestens fünf Tagen mehr als 30 Grad aufgezeichnet, und in den Jahren 2013, 2015, 2017 und eben 2018 mehr als zehn Hitzetage gemeldet.Lernen wir etwas daraus? Eigentlich nicht, denn wir können alleine nicht viel gegen die angekündigte globale Erwärmung ausrichten. Ausser, dass wir mit Energie, Wasser und Rohstoffen vorsichtiger umgehen müssen. Aber wir können auch versuchen, unseren Garten hitzefester zu machen. Eine gute Humusschicht auf den Beeten behält die Feuchtigkeit im Boden, was kühlend wirkt. Das führt dazu, dass wir weniger giessen müssen, da der Boden weniger austrocknet. Um ihn zu verbessern und Bodenlebewesen zu schützen, müssen wir vermehrt mit (gutem) Kompost arbeiten sowie, um Ressourcen und Natur zu schonen, auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel weitgehend verzichten.Und nicht zuletzt auf mehr Pflanzen wie Sträucher, Bäume und Blumen setzen und beim sonnenbeschienen Rasen eher abzubauen. Geniesst man nicht den Schatten eines Baumes mehr als den eines Sonnenschirms?Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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