Historisches Haus mit viel Komfort

Susi MiaraDer Besitzer des «Blauen Hauses» setzte in den letzten Monaten alles daran, das denkmalgeschützte Haus perfekt zu erneuern. Zuerst wurde das Gebäude gemeinsam mit der kantonalen Denkmalpflege akribischen Un- tersuchungen unterzogen. Diese Arbeiten dienten dazu, die bauliche Vergangenheit des Hauses zu dokumentieren. Bei der Freilegung diverser Belagschichten und Fassadenteile wurden neue Erkenntnisse gewonnen. Die Farbspuren am Fachwerk machten dem Namen «Blaues Haus» alle Ehre. Aus dämmtechnischen Gründen verschwanden diese, historisch gesichert, wieder unter der neuen Schindelfassade. Gemeinsam mit der Bänziger Lutze Architektur AG konnte im Herbst 2015 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Im frisch restaurierten Haus finden heute drei Parteien moderne Wohnungen, die mehr an ein Reihenhaus als an ein Mehrfamilienhaus erinnern. Die vorhandene Struktur wurde beibehalten und nur dort, wo es nötig war, sanft ergänzt und ausgewechselt. So blieben schöne Oberflächen zum Teil erhalten, zum Beispiel der alte Fischgrätenparkett und Kassettenboden aus Holz, gestemmte Täfer an Wänden und Decken, ausgemauerte Fachwerkwände, Dielenböden und Decken.Das Blaue Haus am Fusse des Monsteins wurde zwischen 1727 und 1729 unter Bauherr Johann Turnher erstellt. Die Jahreszahl 1729 im Scheitel des Kellerportals belegt die Fertigstellung der Arbeiten. Mit Vertrag vom 2. Mai 1729 verkauft Turnher die Liegenschaft an Junker Johann Jakob von Ott. 1776 erwirbt Freiherr Johann Ernst von Landsee von den Grafen von Hohenems den Reichshof Widnau-Haslach. Dieser umfasst die Höfe Au, Widnau und Schmitter und ist Bestandteil des Reichshofs Lustenau. Die Verkaufsverhandlungen finden im Blauen Haus statt. 1782 kaufen Peter und Rudolf von Salis die Herrschaftsrechte am Reichshof Widnau-Haslach mit Herrschaftssitz Schloss Monstein. Zur Liegenschaft Schloss Monstein gehörte auch das Blaue Haus mit Scheune, Hinterhaus, Torkel und etwa sieben Hektaren Rebland. Am 1. März 1853 brennt Schloss Monstein nieder und das Blaue Haus wird zum Gutszentrum. 1857 geht die Liegenschaft in Privateigentum über, der Torkel wird abgebrochen. Das Haus gehörte jahrzehntelang der Reliefdruck Knöpfli AG, sodann Oskar Knöpfli privat und ist heute im Besitz seines in Walzenhausen lebenden Sohnes Luzius Knöpfli. (Quelle: Peter Albertin)