29.08.2021

Historisches 2.-Liga-Derby in Novemberatmosphäre

Trotz Dauerregens hatte das erste Duell zwischen den Frauen von Widnau und Au-Berneck viele Zuschauer.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Acht Minuten vor Spielschluss brandete ein unbändiger Jubel über den Kunstrasen der Aegeten: Au-Bernecks Sonja Kutzer war der Ausgleich zum 2:2 gelungen, die Aussenseiterinnen standen kurz vor dem Punktgewinn. Einige brenzlige Szenen später stand er fest: Den Gästen war es tatsächlich gelungen, den favorisierten Widnauerinnen ein Schnippchen zu schlagen. Dabei lag der FCW vorne; Nadja Berweger erzielte zwei Tore (25. und 54. Minute) zum 1:0 und 2:0. Der FC Widnau war besser – aber nicht so überlegen, wie ein letztjähriger Tabellenzweiter gegen einen Aufsteiger sein könnte.Es bewahrheitete sich mal wieder ein altes Fussball-Mantra: Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Und dass es dieses Derby überhaupt gab, war am Sonntag vielleicht die wichtigste Sache überhaupt. Zum ersten Mal duellierten sich die Fanionteams von Widnau und Au-Berneck in einem Meisterschaftsspiel in der 2. Liga. Zuvor hatten die Vereine eine Interessengemeinschaft – weil Au-Berneck als zweite Mannschaft dieser IG jedoch in der 3. Liga Gruppensieger wurde, musste die IG auf Eis gelegt werden.«Dabei geht es hauptsächlich darum, beiden Mannschaften die Teilnahme an der 2. Liga zu ermöglichen. Auch Au-Berneck war bereit, die Herausforderung 2. Liga anzunehmen», sagt Tanja Ruess, die Verantwortliche für die Frauenabteilung bei Au-Berneck. Der Aufstieg kam zwar unerwartet, war aber verdient. Er zeigt vor allem etwas: Der Frauenfussball im Rheintal ist auf dem richtigen Weg. Die IG wurde quasi Opfer des eigenen Erfolgs.Tanja Ruess sagt: «Es geht in die richtige Richtung. Dass diese Teams in der 2. Liga gegeneinander spielen können, ist für beide ein grosses Highlight.» Das bewies auch die Zuschauerkulisse, trotz Novemberatmosphäre bei Dauerregen und knapp über zehn Grad erschienen viele Zuschauer. Tanja Ruess freut dies: «Es ist schön, zu sehen, wie viele Besucher hier sind. Das zeigt, dass die Leute auch der Frauenfussball interessiert und sie die Rheintaler Zweitligisten sehen wollen.»Sie bekamen ein rassiges Spiel zu sehen, in dem die Mannschaften von Pascal Roth (Widnau) und Giuseppe De Martis sich nichts schenkten. Und die Gäste bewiesen eine tolle Moral: Sie kamen nach dem Zwei-Tore-Rückstand zurück ins Spiel und schafften durch Julia Dierauer das Anschlusstor.Darauf folgte eine hart umkämpfte Schlussphase, in der es auch gelbe Karten gab – und der eingangs erwähnte Ausgleich für die aufopferungsvoll kämpfenden Au-Berneckerinnen. 2. Liga Frauen, Gruppe 1Widnau – Au-Berneck 2:2 (1:0)Aegeten – 120 Zuschauer.Tore: 25. N. Berweger 1:0, 54. N. Berweger 2:0, 59. Dierauer 2:1, 82. Kutzer 2:2.Widnau: Spreiter; W. Berweger, I. Gschwend, Ritz; N. Berweger, E. Gschwend (38. Wiebach), Walt (77. E. Gschwend), Poljansek (56. L. Haltiner); A. Haltiner (88. Walt), Dietsche (65. Hermann).Au-Berneck: Krojer; Heeb, Pizzingrilli, Fanchini, La Le (32. Fröhle); Indermaur, Kutzer, Rusch, Eicher; Dierauer (67. Keel), Mühlbauer.

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