28.03.2022

Historischen Charakter bewahren

Das Marbacher Pfarreiheim von 1838 soll aussen saniert werden. Die Gemeinde stimmt über den Baukredit ab.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Ein gewisser Stolz schwingt mit, wenn Pirmin Hutter über die geplante Sanierung des Pfarreiheims spricht. Der Präsident der Katholischen Kirchgemeinde Marbach nennt den Versammlungsraum der Gläubigen ein «wunderschönes, denkmalgeschütztes Pfarreiheim im Biedermeierstil». Erbaut wurde es im Jahr 1838. «In den letzten Jahrzehnten nagte der Zahn der Zeit vor allem am Mauerwerk», sagt Pirmin Hutter. Ausserdem ist das Dach undicht und das Gebälk beschädigt. Nun sei es nötig, Fassade und Dach wieder in Ordnung zu bringen. Das Gebäudeinnere hat noch den Originalzustand. «Die Denkmalpflege sagte uns, dass wir dort nichts ändern dürfen.» Das sei auch nicht nötig, meint Pirmin Hutter. Die Räume seien zwar alt, sie entsprächen aber den Bedürfnissen der Pfarrei.Vorprojekt ist bereit zur AbstimmungDer Verwaltungsrat hat ein Vorprojekt erarbeitet, über das die Bürgerschaft abstimmen wird. Unter anderem sollen der Sandstein saniert, die Wände ausgebessert und die Fensterbänke teilweise ersetzt werden. Der Putz ist abzutragen, die Fassade neu aufzubauen und zu streichen. Eine Decke im Keller soll eine zusätzliche Dämmung erhalten. Das Dach soll ersetzt und mit eingemischten Ziegeln gedeckt werden. Dazu wird das Unterdach erneuert, ein Schneefänger eingebaut, diverse Kupferbleche ersetzt und gegebenenfalls der Glockenturm an den Blitzschutz angeschlossen.Der Präsident erachtet es als sinnvoll, die Fassaden- und Dachsanierung gleichzeitig zu erledigen. So braucht das Gerüst nur einmal errichtet zu werden. Hierfür sind Kosten von 12 400 Franken kalkuliert.Baukredit für die PfarreiheimsanierungDie Katholikinnen und Katholiken befinden an der Gemeindeversammlung am Mittwoch, 30. März, über den Baukredit in Höhe von 358000 Franken. Von diesem Betrag sind etwa 106 000 Franken allein für das Dach vorgesehen. Der katholische Administrationsrat hat zugesagt, 70 000 Franken beizusteuern. Die Kirchgemeinde finanziert folglich 288 000 Franken. 15 000 Franken entnimmt sie der Reserve. Die kantonale Denkmalpflege hat bisher keine Kostenbeteiligung zugesagt. «Wir kalkulieren ohne einen allfälligen Zuschuss», sagt Pirmin Hutter. Der Eigenanteil der Kirchgemeinde würde gegebenenfalls entsprechend reduziert.Nicht im Baukredit enthalten ist die Sanierung des Kirchensockels. Feuchtigkeit steigt auf und teilweise platzt der Putz ab. Die für diese Arbeiten veranschlagten 25000 Franken betreffen den ordentlichen Gebäudeunterhalt und sind im Budget 2022 enthalten. Vor etwa zwei Jahren liess die Kirchgemeinde auf einigen Quadratmetern des Kirchensockels ein Verfahren testen und es befand es als geeignet: Der alte Putz wird entfernt und ein neuer aufgetragen. «Er nimmt die Feuchtigkeit auf. Sie dringt dann nicht mehr ins Mauerwerk ein», sagt der Kirchenpräsident. Sollte die Versammlung den Anträgen des Verwaltungsrates folgen, werden sowohl das Pfarreiheim als auch der Kirchensockel in diesem Sommer saniert. «Wir wollen nach dem Kirchenfest am St. Georgstag beginnen und noch vor Weihnachten fertig sein», sagt der Pirmin Hutter.Hinweis: Die Gemeindeversammlung ist am Mittwoch, 30. März, um 19.45 Uhr in der katholischen Kirche in Marbach.

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