Zu Gast in Walzenhausen war die Grossnichte des Gründers Josef Kämpf, Brigitte Kämpf aus Steffisburg. Und als Zeichen der Wertschätzung überreichte die Gemeinde Walzenhausen einen Check von 3000 Franken.Brigitte Kämpf hatte keinen Kontakt zu ihrem Grossonkel Josef Kämpf. Er war der Halbbruder ihres Grossvaters und hatte vor 75 Jahren die Stiftung Waldheim gegründet. Erst vor drei Jahren fand sie im Nachlass ihrer Eltern etliche Unterlagen über die Stiftung Waldheim und sah, dass sie die Stiftung immer finanziell unterstützt hatten. Dieses Mandat übernahm sie. Brigitte Kämpf vernahm in der Hauszeitung der Stiftung, der «Heimatpost», von den Tagen der offenen Tür. Das Datum 30. September passte ihr. Die ehemalige Lehrerin für Menschen mit Behinderung besuchte vorerst das Wohnheim Bellevue, danach die «Krone».Brigitte Kämpf gefällt die Atmosphäre in der «Krone»«Ich bin beeindruckt von den vielen Möglichkeiten, die es in den Tagesstrukturen gibt. Die Atmosphäre hier ist sehr gut», sagte Brigitte Kämpf. Falls es die Zeit zulasse, werde sie eines der Häuser der Stiftung zusammen mit ihrem Bruder besuchen. Noch kennt sie die Wohnheime in Rehetobel und in Teufen nicht.Und etwas Wehmut liegt in der Luft, denn sie hätte sich gern persönlich mit Josef Kämpf über die Passion unterhalten, die beide haben, nämlich das Arbeiten mit Menschen mit Beeinträchtigungen.Die Besucher sahen vielseitige MöglichkeitenIn drei Rundgängen konnten die Besucher hinter die Kulissen des modernen Heimbetriebes blicken. Die 36 Bewohner leben auf zwei Stöcken in je zwei Wohngruppen. Zur Tagesstruktur gehört der Besuch eines Ateliers, wenn es die Beeinträchtigung zulässt. Zentral sind das «Filz-Zentrum» mit Artikeln aus handgemachter Schafwolle sowie die Holzwerkstatt. Aber es wird auch gestempelt, gedruckt oder mit Pappmaché gearbeitet.Dabei ist wichtig, dass der Aufenthalt in den Ateliers je nach Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit individuell angepasst wird. Die Holzwerkstatt stellt Anzündhilfen in kleinen Arbeitsschritten her. So ist es möglich, dass mehrere Bewohner in der Produktion eines Gegenstandes tätig sind. Ausserdem gibt es Beschäftigungsplätze in der Lingerie und Wäscherei. Wichtig ist eine sinnvolle Beschäftigung.Da und dort war zu hören «Do lauft öppis», «So e glatts Gschenk» oder «Jöö, die härzige Babyfinkli, chamme die bschtelle?» Ja, die Ateliers nehmen auch Bestellungen auf. Wer ein Geschenk braucht, kann der «Krone» tagsüber einen Besuch abstatten.Die Gemeinde spendet für eine BegegnungszoneUm die Produkte aus den Ateliers besser präsentieren zu können, wird im Eingangsbereich eine neue Begegnungszone geschaffen. Die Produkte sollen auf einer alten Bockleiter aus Holz (sie wird noch gesucht) ausgestellt werden. Um das Verweilen und Wohlfühlen hier nochmals zu verstärken, wird diverses Mobiliar angeschafft.Von diesem Wunsch wusste der Walzenhauser Gemeinderat und übergab der «Krone» einen Check im Wert von 3000 Franken für diese Ateliererweiterung. «Es ist eine Wertschätzung gegenüber der Stiftung Waldheim», sagte Gemeindepräsident Michael Litscher.Eine zufriedene Jacqueline EugsterWie schon die beiden anderen Tage der offenen Tür, war auch der in Walzenhausen bestens besucht. Eine erfreute Jacqueline Eugster bilanzierte: «Die Besucher kamen schön über den Tag verteilt. Insgesamt haben wir drei Rundgänge angeboten, alle waren gut besucht. Ganz speziell war die Anwesenheit von Brigitte Kämpf. Die Zusammenarbeit der Stiftung mit den Behörden ist in allen Standortgemeinden gut, das zeigt auch die Checkübergabe von der Gemeinde Walzenhausen.» Bei schönstem Wetter, einer guten Küche, Klängen der Musikschule Appenzeller Vorderland unter der Leitung von Priska Seitz und glänzenden Kinderaugen wegen Ballonkünstler Heiko Hellingmann beging die Stiftung Waldheim im Jubiläumsjahr den letzten Tag der offenen Tür. Mehr Informationen liefert das Jubiläumsbuch «Heimat bieten», das über die Jubiläumshomepage bestellt werden kann. (iks)