04.07.2018

Hier geht’s zum Spar

Die Bahnhofstrasse ist in ihrem untersten Abschnitt gesperrt. Das spürt der Spar. In jüngster Zeit hat sich der Umsatz halbiert.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererDer Weg zum Laden ist zwar vom Bahnhof her frei, führt aber an Baggern, Lastwagen und Erdhaufen vorbei. Der Teerbelag ist weg, wer mit dem Velo kommt, rollt über viel Geröll.«Hierher zu kommen, ist ein echtes Abenteuer», bemerkte eine Kundin an der Kasse. Die Verkäuferin entgegnete: «Wie eine Trekking-Tour.» Darauf die Kundin: «Ganz genau, da braucht es keine teuren Adventure-Ferien mehr; schon wenn wir posten gehen, haben wir das Abenteuer-Feeling.»«Einen Lätsch zu machen, wäre falsch»Max Köppel, der den Quartierladen zusammen mit seiner Frau Gabriela führt, hat den Humor ebenfalls bewahrt. Obschon der Weg zum eigenen Geschäft beschwerlich ist, manchmal drei Lastwagen im Weg stehen und mitunter auch noch eine Walze, wirkt er fröhlich. Sein pragmatischer Kommentar: «Jetzt einen Lätsch zu machen, wäre falsch.» Er ist auch zuversichtlich, dass es schon in naher Zukunft wieder besser wird.Die Erneuerung der Werksleitungen dauert allerdings noch bis Ende August. Solange bleibt der derzeit betroffene Abschnitt der Bahnhofstrasse gesperrt.Sohn Patrik hatte die Idee, an jedem Ende des gesperrten Strassenstücks eine Spar-Fahne aufzustellen. «Wir sind noch da», bedeuten diese Fahnen.Der Hinweis der Stadt – «bis Spar Supermarkt gestattet» – ist hingegen klein geraten. Unter der Fahrverbotstafel ist ein A4-Blatt angebracht.Als mit dem Bauen angefangen wurde, hielt der Schaden sich zunächst in Grenzen. Um zehn, zwölf Prozent, sagt Max Köppel, sei der Umsatz gesunken. Letzte Woche aber brach er richtig ein. Er war noch halb so gross wie in der gleichen Zeit des letzten Jahres. Doch die Köppels wissen, wie man aus der Situation das Beste macht.Die Familie beschloss, die Baustelle vor der Tür für einen Ladenumbau zu nutzen. «Wenn wir schon ein Chaos vor dem Laden haben, spielt es keine Rolle mehr, wenn auch wir selbst erneuern», sagt der Chef. Für Köppels ist das Jahr aus einem zweiten Grund ein spezielles. Die Familie führt den Spar seit 2001, davor war Jack Valgoi acht Jahre hier tätig gewesen. Das bedeutet, dass der Spar an Altstättens Bahnhofstrasse nun sein 25-Jahre-Jubiläum feiern kann. Die Köppels freuen sich darauf. Natürlich warten sie damit so lange, bis die Bauerei vorüber ist.

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