01.05.2022

HEV Oberrheintal: Wer ein Haus hat, tut gut daran, es zu schützen

Gebäudeversicherungsdirektor Summermatter rät an der Hauptversammlung des HEV Oberrheintal zu Massnahmen gegen Unwetterschäden.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Besser hätte selbst der Regisseur eines Hollywood- Katastrophenfilms es nicht timen können: Über dem Rhema- Areal ging am Samstag ein Wolkenbruch nieder, just als Lukas Summermatter, der Direktor der Gebäudeversicherung St. Gal­-len (GVSG), die Oberrheinta­-ler Hauseigentümerinnen und -eigentümer vor häufigeren und immer schwereren Unwetterschäden warnte. Er legte ihnen nahe, auf www.gvsg.ch/schuetzen zu prüfen, welche Gefahren für ihr Haus bestehen und jenen entsprechende Objektschutzmassnahmen zu treffen.Mit mehr Schutz geringere Prämien und weniger ÄrgerDas sei durchaus in ihrem Interesse betonte Summermatter: Sie wendeten damit Schaden ab oder minderten ihn wenigstens, der volle Versicherungsschutz für ihre Liegenschaft bleibe erhalten, und sie trügen zu ge­ringeren Versicherungsprämien bei. Denn steigende Schadensummen hätten zwangsläufig steigende Prämien zur Folge. Investiere der Nachbar also in Objektschutz für dessen Liegenschaft, profitiere man auch selbst – umgekehrt verhält es sich natürlich gleich. Und nicht zuletzt erspare man sich viel Stress und Ärger.[caption_left: Lukas Summermatter: «Ich habe viel von der Rhema gehört – ich hoffe, es stimmt nicht alles.»]Abschliessend gab Summermatter den Hauseigentümerinnen und -eigentümern einen Rat und eine Bitte mit auf den Weg: Ziehe ein Unwetter auf, sollen sie die Storen vor den Fenstern nicht herunterlassen, sondern im Gegenteil hochziehen: Die Scheiben seien robuster als die Storen. Und wenn Abstimmungen zu Flächenschutzmassnahmen anstünden, solle man sich vor Augen halten, dass diese einem nützten, selbst wenn die eigene Liegenschaft nicht im zu schützenden Gebiet liege – wiederum weil sich der zusätzliche Schutz günstig auf die Gebäudeversicherungsprämie auswirke, auch auf die eigene.Begleitet wurde der Gebäudeversicherungsdirektor von Stefan Heuss, dem genialen Erfinder hirnrissiger Geräte, der vielen noch von seinen Auf­tritten bei «Giacobbo Müller» in Erinnerung ist. Die GVSG hat ihn für eine Kampagne zur Sensibilisierung für Objektschutzmassnahmen engagiert. An der HEV-Versammlung zeigte Heuss aber auch verschiedene Tüfteleien, die nichts mit Hochwasserschutz zu tun haben, etwa ein Massagegerät für Bauarbeiter, automatisch ausfahrbare Stilettoabsätze für Damenschuhe oder eine kombinierte Hundekotauflesehilfe. [caption_left: Für entspannte Büezer: Stefan Heuss mit dem von ihm erfundenen Massagegerät für Bauarbeiter.»]Letztere funktioniert so, dass das Hundehäufchen erst mit Flüssiggas tiefgefroren und dann mit einer Hundesäcklihalterung aufgeklaubt – oder mit einem Fün­fereisen über den Zaun in Nachbars Garten geschlagen wird. Die Versammlungsteilnehmenden amüsierten sich köstlich.Eigenmietwert: So nah an der Abschaffung wie noch nieMit 196 Stimmberechtigten, von denen die meisten in Begleitung da waren, war die Versammlung auch dieses Jahr sehr gut besucht. Als Gast begrüssen durften HEV-Oberrheintal-Präsident Daniel Fischlin und Geschäftsstellenleiter Thomas Ammann auch Markus Meier, den Direktor des HEV Schweiz. Meier und SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel (der dem Vorstand des HEV Oberrheintal angehört) informierten über den Stand der parlamentarischen Verhandlungen über die Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung. Es gebe ihn nach wie vor noch, und doch sei man so weit wie noch nie. Büchel rechnet mit einer Referendumsabstimmung nach den nächsten eidgenössischen Wahlen vom Herbst 2023. Büchel warnte ausserdem vor eigentumsfeindlichen Strömungen. Eben sei eine Initiative angekündigt worden, welche Privateigentum in nicht gewinnorientierte Gütergemeinschaften überführen und eine Planwirtschaft installieren möchte. «Ich glaube zwar nicht, dass sich solche Ideen durchsetzen werden», meinte Büchel, «aber es braucht uns alle, um dagegenzuhalten.»

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