27.10.2019

Herisau als Spielverderber im Schlussdrittel

Der SC Rheintal verliert das Jubiläumsspiel unglücklich mit 1:3 (1:0, 0:0, 0:3).

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Alles war angerichtet: Toller Sponsoren-Apéro, emotionale Jubiläumsfeier, CD-Taufe und eine erwartungsvolle Kulisse mit fast 700 Zuschauern. Das Spiel begann auch wie gewünscht, nach fünf Minuten mit einer Kombination wie aus dem Bilderbuch. Nico Paul spielte auf Lukas Sieber, dessen Laserpass Sandro Stoop im Stil eines alten Hasen zur 1:0-Führung verwertete.Das war dann aber für längere Zeit der einzige Lichtblick, denn immer wieder gab es kleinliche Strafen. Sie waren aber recht einseitig verteilt und die Hausherren mussten ihr bestes Boxplay auspacken, um den Ausgleich zu verhindern. Trotz weiterer klarer Möglichkeiten blieb es beim mageren 1:0 zur ersten Pause.Turbulentes, aber torloses MitteldrittelDer SC Rheintal war auch weiterhin mit Abwehrarbeiten beschäftigt, doch er überstand al-le Strafen unbeschadet. Die Schiedsrichter waren selten auf der Höhe des Spiels und schauten gar weg, als Janick Bodemann drei Zähne eingeschlagen wurden. Nicht einmal eine Zwei-Minuten-Strafe war dieses Vergehen den drei Unparteiischen Wert. Das Spiel wogte hin und her, beide Teams übertrafen sich im Auslassen von Torchancen.Etwas früh und ohne zwingenden Anlass nahm Roger Nater zur Spielmitte sein Time-out, eine Wirkung war aber nicht ersichtlich. Kurz vor Drittelsende gab es dann die erste Strafe gegen Herisau, das gut aufgezogene, aber letztlich wirkungslose Powerplay wurde durch die Pausensirene unterbrochen.Die Stimmung war nach wie vor hervorragend, doch der eifrig trommelnde SCR-Nachwuchs vermochte gegen die Übermacht des Herisau-Fanclubs nicht zu bestehen. Die Appenzeller haben immer noch eine begeisternde Fankultur, auch wenn der Rest der Gäste wie die Rheintalerinnen und Rheintaler eher zurückhaltend ist: Szenenapplaus gab es, aber Anfeuerungsrufe eher nicht. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, es war ein Abnützungskampf auf beiden Seiten, doch der SC Rheintal vermochte die personelle Übermacht nicht umzusetzen. Beide Torhüter agierten sehr stark und trugen viel zur Hochspannung bei. Beim Pully Goal hatte Ramon Metzler aber keine Abwehrchance, seine Sicht war eingeschränkt. Doch es kam noch schlimmer.Kaum eine Minute später wurde ein Pass vors SCR-Tor gespielt, doch trotz zwei abwehrbereiten Verteidigern war Marc Grau eine Zacke schneller und lenkte unhaltbar zum 1:2 ab. Die Rheintaler liessen ihre Köpfe hängen und nicht einmal der von Ramon Metzler abgewehrte Penalty brachte die Hoffnung zurück. Die letzte Wunderwaffe, ohne Torhüter, ging ebenfalls daneben, denn Jeitziner lieferte den Beweis, wer an diesem Tag Göttin Fortuna zur Seite hatte. Sein Schuss übers ganze Feld landete via Pfosten ganz knapp im Tor. Damit war der Mist geführt und es dauerte recht lange, bis die Stimmung an der After-Game-Party wieder auf Normalniveau kam.Der SCR konnte nicht ganz an die guten Leistungen der letzten zwei Heimspiele anknüpfen. Die Chance zur Reaktion gibt es am Mittwoch in Romanshorn gegen Oberthurgau.Sepp Schmitter

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