27.09.2018

Heimstart zur Mission Klassenerhalt

Im ersten 1.-Liga-Heimspiel seit 20 Jahren empfängt der SC Rheintal am Samstag um 20 Uhr den HC Prättigau-Herrschaft. Die Rheintaler möchten sich in der höheren Liga etablieren. Sie mussten das Team aber nach der Aufstiegssaison stark verändern.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Sepp SchmitterWährend 20 Jahren spielte der SC Rheintal mit wechselndem Erfolg in der 2. Liga. In zwei Jahren bauten die Rheintaler um Sportchef Fabian von Allmen und Trainer Roger Nater ein Team auf, dessen Basis auch dank guter Nachwuchsarbeit gelegt wurde – die Promotion wurde zu einem grossen Teil mit eigenen Spielern erreicht.Der einzige Eishockeyverein zwischen St. Gallen und dem Prättigau ist nun dort, wo er nach seinem Selbstverständnis hingehört. Das Ziel, sich in der 1. Liga zu etablieren, wird aber nicht einfach zu erreichen sein.Um das zu erreichen, ist der SCR sehr dankbar für die Infrastruktur, sein gutes Umfeld, die vielen Sponsoren und weiss die treue und grosse Anhängerschaft zu schätzen.Heimauftakt gegen 67 km entfernten NachbarnAm Samstag kommt es nun zum ersten Spiel gegen den «Nachbarn» Prättigau – dessen Domizil Grüsch liegt 67 Kilometer von Widnau entfernt. Enger ist die Nachbarschaft in der Tabelle nach einer Runde, in der die beiden Teams die zwei letzten Plätze belegen. Prättigau hat gegen Wil 2:6 und Rheintal in Wetzikon 2:7 verloren.Prättigau ist eher überraschend ein Jahr vor dem SCR aufgestiegen und hat einen Erfahrungsvorsprung. Viele seiner Spieler sind in Widnau bekannt, haben sich die beiden Teams doch jahrelang in der 2. Liga duelliert. Dabei standen die Bündner dem SCR oft vor der Sonne.Das wollen die Rheintaler in diesem Spiel ändern, das ausnahmsweise um 20 Uhr beginnt. Dazu benötigen sie auch die Unterstützung der Zuschauer. Diese müssen sich jedoch nach der letzten Saison mit ausschliesslich gewonnenen Spielen daran gewöhnen, dass die Siege in der 1. Liga seltener werden.Die Mannschaftsbildung für die neue Saison gestaltete sich schwierig. Vom sicher 1.-Liga-fähigen Team, das überlegen die Meisterschaft in der tieferen Spielklasse gewann, mussten einige Spieler verabschiedet werden. Sascha Moser, Tino Sutter, Dominic Schawalder, Dario Bärtsch und Pascal Obrist wechselten in die zweite Mannschaft. Yves Breitenmoser und Janick Diener verliessen das Team in Richtung ihrer Stammvereine Uzwil bzw. Herisau. Nico Paul, Abwehrwehrturm in der Meistersaison, setzt im Moment auf die berufliche Karte und legt eine Pause ein. Und enorm schmerzhaft für alle Beteiligten ist der gesundheitsbedingte Rücktritt von Manuel Holenstein, dem kreativen Kopf und Topskorer der letzten Spielzeit.Trainer Roger Nater sagt: «Diesen Verlust kann man nicht auffangen. Mit Manuel Holen-stein hat nicht nur der SC Rheintal einen Spieler verloren, sondern die 1.-Liga-Gruppe Ost ihren attraktivsten und besten Spieler. Es ist einfach nur sehr, sehr schade, aber die Gesundheit eines Spielers geht klar vor. Wir werden Manuel bei uns im Staff einbauen, weil die jungen Spieler von seinen unglaublichen Fähigkeiten profitieren sollen.»Auf einige bewährte Kräfte konnte Sportchef Fabian von Allmen bei der Zusammensetzung der Mannschaft zählen, musste um diese aber quasi ein neues Team aufstellen.Einige bewährte und viele neue KräfteDie bewährten Kräfte im Sturm sind Renato Engler, Adrian Ströhle, Rückkehrer Dominic Pfeiffer, Sandro Bartholet, Sandro Stoop, Luca Binder und natürlich der neue Captain Damian Holen-stein. In der Defensive sind die Keeper Ramon Metzler, Fabian Lütscher und Fabio Jüstrich sowie Marco Berweger, Pascal Knöpfel, Janis Manser, Haris Sabanovic und Lukas Thurnherr beim SCR geblieben.Die Suche nach neuen Spielern war kein einfaches Unterfangen. Der Spielermarkt ist ausgetrocknet, geografisch liegt Widnau nicht im Eishockeyzentrum und der Verein ist auch nicht bereit, sich für einzelne Spieler finanziell aus dem Fenster zu lehnen.Im Sturm kamen Martin Grabher-Meyer (31-jährig, Rückkehr nach drei Jahren Pause), Jan Monstein (20, B-Lizenz Chur), Simon Lenz (20, von Chur Elite-B), Mica Moosmann (18, B-Lizenz Thurgau) und Pascal Kuster (18) aus dem eigenen Nachwuchs. In der Verteidigung schlossen sich Ryan Stieger (22, Chur) und Patrick Gschliffner (25, EHC St. Gallen) den Rheintalern an.Mit dem 33-jährigen Yanick Bodenmann fällt alerdings bereits eine Neuverpflichtung aus – der Routinier pausiert wegen eines Krankheitsfalls in der Familie.Zum erweiteren Kader gehören auch die Nachwuchsspieler Emre Kandemir, Leon Romagna, Andreas Weber und David Felder.Sportchef von Allmen sagt: «Wir haben eine sehr junges Truppe mit wenig 1.-Liga-Erfahrung. Aber im Team steckt sehr viel Talent und wir sind überzeugt, dass wir unsere Ziele erreichen. Der gute Teamzusammenhalt und der daraus resultierende Wille ist sicher unsere grösste Stärke.» Mit jederzeit hundertprozentiger Leistungsbereitschaft, «werden wir unser Ziel Ligaerhalt erreichen». Dafür wichtig seien auch die wie letzte Saison vielen Zuschauer und deren tolle Unterstützung – «auch in schwierigen Momenten».Auf den vorderen Plätzen der 1. Liga erwartet Trainer Nater die arrivierten Teams: «Wetzikon, Frauenfeld, Arosa, Bellinzona, Wil und auch Herisau. Dahinter wird wahrscheinlich alles möglich sein – und vieles vom Start abhängig sein.» Übers eigene Team sagt er: «Wir sind der Aufsteiger mit einer sehr stark veränderten Mannschaft, wir wollen in jedem Spiel alles geben und attraktives Eishockey zeigen. Unser Ziel ist klar – Ligaerhalt.» Die weiteren Gegner heissen Red Lions Rein-ach, Argovia Stars (aus Aarau), Pikes Oberthurgau und Uzwil.27 Qualifikationsspiele mit regionaler ZwischenrundeNeu ist auch der Modus. Nach einer Runde mit Hin- und Rückspielen gibt es eine Zwischenrunde in den Regionen. Hier spielt der SC Rheintal zu Hause gegen Arosa und die Pikes sowie auswärts gegen Herisau, Prättigau und Bellinzona. Nach den 27 Qualifikationsspielen erreichen die Top 8 die Playoffs, die restlichen vier Teams spielen eine Abstiegsrunde. Der letzte dieser Abstiegsrunde muss die Barrage gegen den Zwölften der Westgruppe bestreiten.1. Liga, OstgruppeSamstag: Pikes Oberthurgau – Arosa (17.00); Herisau – Wetzikon, Reinach – Bellinzona (17.30); Rheintal – Prättigau, Uzwil – Frauenfeld (20.00).Sonntag: Wil – Argovia Stars (16.00).

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