27.10.2020

Heime schliessen vorübergehend

Einige Alters- und Pflegeheime beklagen Covid-19-Erkrankungen. Besuchern wird der Einlass vorerst verwehrt.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenImmer mehr Menschen im Rheintal erkranken an Covid-19. Betroffen sind auch die Mitarbeiter und Bewohner in den Alters- und Pflegeheimen. Am Freitag gab Geschäftsführer Laurent Déverin bekannt, im Geserhus in Rebstein sei ein Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. «Das hat nichts mit Schuld oder Fehlern zu tun», sagte er nun. «Wir sind nicht die Ersten und nicht die Letzten.» Deshalb kommuniziere er offen. Bisher sind keine bestätigten Fälle hinzugekommen. Mitarbeiter, die mit jener Person in direktem Kontakt standen, wurden negativ getestet. Unter den Bewohnern gebe es drei Verdachtsfälle. Testergebnisse lagen am Montag noch nicht vor. Die Betroffenen sind isoliert und werden immer von den gleichen Fachleuten gepflegt. Im Geserhus ist es wegen baulicher Gegebenheiten nicht möglich, alle 48 Bewohner unter Quarantäne zu stellen. Deshalb gilt seit Freitag ein Besuchsverbot. Das will Laurent Déverin so bald wie möglich lockern. Vorausgesetzt, dass keine Fälle hinzukommen und Kanton oder Bund kein strengeres Regime anordnen, will der Geschäftsführer nächste Woche wieder zwei Besucher pro Bewohner (siehe Kasten) ins Haus lassen.«Contact Tracing greift nicht richtig»An geeigneter Schutzkleidung und -einrichtung mangelt es dem Geserhus nicht. Kritik äussert Laurent Déverin am Contact Tracing des Kantons. «Es ist überlastet und greift nicht richtig. Ich gehe davon aus, dass wir es allein managen müssen», sagt er. Entsprechend habe er die Rückverfolgung der Kontakte infizierter Mitarbeiter und Bewohner selbst aufgegleist. «Ich habe die Haltung entwickelt: Da müssen wir alleine durch.» Zum Glück sei der Austausch zwischen den Heimen im Rheintal sehr gut und intensiv. Salvia setzt auf Modell mit BezugspersonenGut geht es bisher allen Bewohnern und Mitarbeitern im Alterswohnsitz Salvia in Rebstein. «Wir haben noch Ruhe im Haus. Ich spüre aber auch, dass das Virus näher kommt, als es im März war», sagt Heimleiter Thomas Schär. Ein Besuchsverbot auszusprechen, zieht er nicht in Betracht. «Wir hatten unser Haus auch im Lockdown nicht geschlossen.» Jeder Besucher benannte eine Bezugsperson, die nach Anmeldung Einlass erhielt. «Das ist ein gutes Modell. Wir wenden es jetzt wieder an», sagt er. Das hatte der Alterswohnsitz Salvia für seine zwanzig Bewohner im Frühling mit dem Amt für Soziales so abgesprochen.Im Haus Sonnengarten wurde eine Person wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Spital Walenstadt eingeliefert. Das bestätigt Ruedi Mattle, Stadtpräsident Altstätten und Sprecher Haus Sonnengarten. Von einer weiteren Person stand das Testergebnis am Montag noch aus. Sie zeigt Symptome und ist isoliert. Auf welchem Weg das Virus ins Haus gekommen ist, ist unklar. Gemäss Stufe 3 des kantonalen Stufenplans gilt für das Haus Sonnengarten bis auf Weiteres ein Besuchsverbot.Wenige Meter entfernt, im Haus Viva, gab es einige Verdachtsfälle bei Mitarbeitern und Bewohnern. Leiter Urs Trinkler ist zuversichtlich, schon diese Woche Besuche wieder zulassen zu können. Aber nur im Restaurant. «Bewohner, die nicht hinunter gelangen können, dürfen Besuch auf der Etage empfangen», sagt er. Damit der Abstand im Restaurant eingehalten wird, ist die Zahl auf Neun beschränkt. Bisher von Infektionen verschont geblieben ist das Verahus in Balgach. «Solange es möglich ist, wollen wir unseren Bewohnern Besuche ermöglichen», sagt Zentrumsleiter Manuel Allemann. Im Rahmen der Möglichkeiten, die der Kanton vorgegeben hat.Am vergangenen Mittwoch schloss der Trüeterhof in Thal seine Türen für Besucher. «Wir hatten einen glimpflich verlaufenen Fall», sagt Institutionsleiter Walter Knöpfel. «Schnellstmöglich werden wir wieder öffnen.»

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