Wer kennt sie nicht, die Nöte, in denen wir stecken – kleinere und grössere, im Alltag – und manchmal das ganze Leben hindurch: Feuergefahr droht für Haus und Besitz, man wacht mit Hals- oder Kopfweh sowie Zahnschmerzen auf, oder träumte die Nacht über schrecklich. Auch bei der Geburt eines Kindes, in Trauerfällen und schwierigen Lebenslagen erbitten wir Hilfe.
Heutzutage haben wir dafür zahlreiche Medikamente, Ärzte, beratende Fachpersonen und Versicherungen – ein gut ausgebautes Netz an helfenden Institutionen. In den Jahrhunderten vor unserer Zeit waren nicht selten die 14 Nothelfenden die Einzigen, die man um Beistand und Fürsprache in diesen Lebenslagen bitten konnte.
Selbst bei Kriegsgefahr, Missernten und Seuchen (wie der Pest) wandte man sich an die Heiligen – und versprach sich dadurch Hilfe.
Einer der bis heute bekanntesten Nothelfer ist der heilige Blasius, dessen Gedenktag am 3. Februar gefeiert wird. Aber auch Barbara, Christopherus, Georg, Katharina und Margareta sind uns bis heute ein Begriff, wenn es um unsere Sorgen und Ängste geht. Neben ihnen gibt es ausserdem Veit (Vitus), Pantaleon, Erasmus, Eustachius, Dionysius, Cyriacus, Ägidius und Achatius.
Diese spezielle Gruppe von Schutzheiligen aus dem griechisch-byzantinischen Raum ist zum ersten Mal in den Bistümern Regensburg, Bamberg, Würzburg und Nürnberg in Gebeten und Bildern des ausgehenden Mittelalters auszumachen. Davor wandte man sich an einzelne Heilige. Nun konnte man sich gleich per Bittgebet an eine ganze Schar wenden. Es galt der Spruch:
Helfer in der Not hat uns Gott gegeben, wenn Gefahr uns droht in diesem kurzen Erdenleben.
Fast alle der 14 Nothelfenden waren Märtyrer und Märtyrerinnen – das heisst Männer und Frauen, die für ihren Glauben während der Christenverfolgung in den ersten Jahrhunderten gestorben sind.
Und man verehrte eine 14-köpfige Schar – weil die Sieben als heilige Zahl gilt. In der Religionsgeschichte steht sie für die Verwandlung des Menschen durch Gott, etwa in den sieben Sakramenten oder den sieben Gaben des Heiligen Geistes. Eine doppelte Sieben ist noch mächtiger – Jesus musste schliesslich 14 Kreuzwegstationen durchschreiten. So lässt sich mit ihnen sagen:
Alle Heiligen verweisen auf Gott. Er weiss, dass wir stets in Sorge leben und uns fragen, wie es weitergehen soll.
Er lädt uns durch die Nothelfenden ein, unsere Sorgen auf ihn zu werfen. Auf ihre Fürsprache kann er uns jene heilige Gelassenheit zur Lebensbewältigung schenken, die besonders diese Heiligen in ihrem Todesmut und als Zeugen des christlichen Glaubens ausgezeichnet hat.