Mit einer einmal mehr komplett umgekrempelten Mannschaft startet der FC St.Margrethen in die Saison 2024/25. Am Dienstagabend empfingen die Unterrheintaler den FC Sevelen, der in die 3. Liga aufgestiegen ist – und sie taten dies mit einer Mannschaft, die aus «Eins»- sowie einigen «Zwei»-Spielern wie Torhüter Akash Jeyakaran, Besart Rushiti oder Valdon Axhija bestand. Das sind keine guten Vorzeichen und es bestätigte sich: Nach rund einer halben Stunde lag St.Margrethen 0:2 hinten. Doch die Mannschaft von Kristijan Maric bewies Moral, glich bis zur Pause dank der Tore von Valdon Axhija und Itzaz Malik wieder auf 2:2 aus. Und in der 93. Minute gelang sogar noch das Tor zum 3:2, das St.Margrethen den ersten Pflichtspielsieg seit beinahe zwei Jahren bescherte. Torschütze war der als Feldspieler eingesetzte Torhüter Michele Boppart.
Das Duell zwischen Neukirch-Egnach und Rüthi war wie erwartet spektakulär. Die Oberrheintaler sind in der 3. Liga seit Jahren ein Spitzenteam, ihr Gegner verpasste letzte Saison den Aufstieg in die 2. Liga um ein einziges Pünktchen. Rüthi legte dank zweier Tore von Buchs-Zuzug Fabio Rizzuti auf 2:0 vor, doch noch vor der Pause erzielte Neukirch-Egnach das 1:2. Auf dieses Tor liessen die Thurgauer das 2:2 und das 3:2 folgen – das dritte Tor fiel in der 90. Minute. Rüthi gab jedoch nicht auf und Rizzuti traf in der 97. Minute mit seinem dritten Tor zum 3:3. Im Penaltyschiessen behielten die Rüthner dann einen kühlen Kopf, während alle Neukirch-Egnacher verschossen. Rüthi gewann mit 6:3.
Ein Auftritt, der Selbstvertrauen verleiht
Auf einen starken Drittligisten traf auch der FC Heiden, der die neue Saison mit einem komplett neuen Kader in Angriff nimmt. Im Spiel gegen Weinfelden-Bürglen war ein Klassenunterschied erkennbar, Heidens Auftritt kann aber gut als Mutmacher bezeichnet werden. Denn auch wenn die Thurgauer im zweiten Durchgang einen Gang zurückschalteten, schmälert dies den Auftritt der Vorderländer nicht.
«Das ging für manche wohl etwas zu schnell», hörte man Heiden-Goalie Florian Reich nach dem Spiel im Gespräch mit dem Anhang. An ihm lag es nicht, doch als Domenic Leimer nach nicht ganz zwei Minuten seinen Gegenspieler auf der rechten Seite im Volltempo überlief, war klar, was Reich meinte. Suriya Thavarasa bekundete keine Mühe, den Querpass zum 1:0 für Weinfelden zu verwerten. Der Gast war tonangebend und offensiv stets präsent – und trotzdem fanden auch die Hausherren im Angriff statt. Den Versuchen von Nicolas Büchel (13.) und Alessio Pennino (36.) fehlten jedoch Entschlossenheit und Durchschlagskraft. Anders die Gäste, die bis zur Pause auf 3:0 erhöhten. Nach einer guten halben Stunde traf zunächst Leimer nach einem Aufbaufehler Nicolas Obrists, ehe Thavarasa nach 43 Minuten zum zweiten Mal traf.
Die Luft war beim FCH damit aber keinesfalls draussen. Zwar beanspruchte die Mannschaft von Milan Preocanin in Minute 52 Glück, als Leimer mit seinem Schlenzer nur den Pfosten traf, danach fanden die Gerbe-Kicker aber besser in die Partie. Sie belohnten sich nach einer knappen Stunde mit dem Ehrentor, das Büchel per Kopf nach einem weiten Einwurf erzielte. Der Aktion ging ein Lattenschuss von Silas Bechtiger voraus – und weil Heiden auch im Anschluss offensiv sehenswerte Akzente wie beispielsweise Penninos Kopfball (63.) setzen konnte, lässt sich auf dieser Leistung aufbauen. Zwar war das Weiterkommen der Thurgauer ungefährdet, der FCH zeigte sich jedoch kompakt und furchtlos. Das sind Attribute, die in der 4.Liga wichtig sein werden.
Fünf Rheintaler Teams im Cup-Einsatz
Am Wochenende geht’s mit den 1/32-Finals des OFV-Cups 3.-5. Liga weiter. Rüthi ist beim Fünftligisten Trübbach zu Gast, ebenfalls in der 5. Liga spielt St.Margrethens Gegner Littenheid. Heiden-Bezwinger Weinfelden-Bürglen empfängt den FC Diepoldsau-Schmitter. Diese drei Spiele waren per Mittwochmorgen noch nicht terminiert. Die anderen Rheintaler Vertreter kennen ihre Anspielzeiten. Rebstein empfängt am Samstag, 17 Uhr, den CB Trun/Rabius (3. Liga). Ebenfalls ein Drittligaduell ist Zuzwil gegen Staad (Samstag, 17.30 Uhr). Der FC Rheineck (4. Liga) ist am Sonntag, 10 Uhr, beim Fünftligisten Bühler zu Gast.