16.10.2021

Heiden kann doch noch gewinnen

Der FC Heiden hat am Freitagabend ein spannendes Spiel bei Altstätten II mit 4:3 gewonnen. Auf dem Grüntal war es keine Minute langweilig.

Von Lukas Alder
aktualisiert am 03.11.2022
Erneut personell gebeutelt kommt Heiden nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg wieder zu einem Dreier. In einer von Karten geprägten Partie tat sich die Koru-Elf jedoch lange Zeit schwer, während dem Gastgeber drei Führungen nicht zum Sieg reichten.Dass es ein hitziger Abend werden könnte, war bei herrlicher Flutlichtatmosphäre schon früh zu erkennen. Permanentes Kommentieren von Aktionen und Pfiffen verleiteten Schiedsrichter Rudolf dazu, bereits früh mit Ermahnungen und Verwarnungen entgegenzuwirken. Nur: Wirken wollten die Massnahmen nicht so recht - und so wurde ein phasenweise ansehnliches Spiel eben auch zu einem wahren Kartenfestival. Doch eines vorneweg: Nach dem Spiel gaben sich die Mannschaften wie auch der Unparteiische wieder die Hand, was zeigt, dass Emotionen ihren Platz haben, wenn sie nach dem Schlusspfiff nicht überborden.Nach dem Ausgleich wieder in FührungDie Startphase gehörte den Gastgebern. Sie attackierten früh und lancierten ihre Sturmspitzen Ali und Savanovic mehrmals mit guten Zuspielen von der Seite. Heiden stand zu Beginn solid, muss sich aber vorwerfen lassen, offensiv äusserst dürftig agiert zu haben. So war es folgerichtig, dass die Städtli-Elf nach rund einer halben Stunde verdient in Führung ging, auch wenn dem Treffer von Ali vermutlich eine Abseitsposition vorausging. Die Hausherren agierten angriffig, während der Gast aus dem Vorderland sich bei Torhüter Sturzenegger (37. gegen Savanovic) und Verteidiger Ulmann (38. gegen Bektesi) bedanken konnte, dass die Partie nicht bereits zur Pause entschieden war.A propos Pause: Mit dem Pausenpfiff gelang Dautaj für Heiden der Ausgleich. Abgesehen von einer Chance durch Fessler war es Heidens erste gefährliche Aktion. Der Treffer ist mit dem Attribut "schmeichelhaft" am besten beschrieben.Weniger schmeichelhaft war die Aktion in der nächsten Spielminute, wohlgemerkt nach Wiederanpfiff. Denn mit der ersten Szene im zweiten Durchgang gelang den Gastgebern wieder die Führung. Redzepi vollendete eine saubere Ballstaffette gekonnt zum 2:1. Das Momentum lag nun wieder beim FCA, doch die Karten, Kommentare und Nicklichkeiten kosteten auch unnötig Energie.Altstätter Penalty- und LattenpechDie Karten sassen bei Schiedsrichter Rudolf ohnehin ziemlich locker, doch die Spieler beider Mannschaften unternahmen auch einiges, um sie zu bekommen. Ein Spieler sollte an diesem Abend aber in den entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf bewahren. Heidens Nico Boller benötigte einen solchen, als er nach einer Stunde mittels Penalty die Chance zum Ausgleich bekam. Er tat dies wie ein Routinier und traf zum 2:2.Doch seine Mannschaft hatte zu beissen, denn Altstätten zeigte sich weiter äusserst aktiv. Die Gastgeber belohnten sich nach 69 Zeigerumdrehungen zum dritten Mal, als der ex-Heiden-Stürmer Bektesi die Kugel wuchtig zum 3:2 ins Tor drosch. Doch nur wenige Minuten später egalisierte Heiden mit von Fessler erneut eine Altstätter-Führung, was dem Heimteam zu schaffen machte. Das Ziel "Führung Nr. 4" wurde zum Kraftakt, der mit fortlaufender Spieldauer immer schwerer und letztlich zu schwer wurde - auch wenn Bektesi in der 83. Minute diese mittels Lattenschuss nur hauchdünn verpasste.Heidens Spiel hatte derweil mehr Struktur als im ersten Durchgang - und Boller, der in der Zwischenzeit ebenfalls noch verwarnt wurde, bewies zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit erneut Ruhe und einen kühlen Kopf. Mit dem zweiten Elfmetertor gelang ihm die erstmalige Führung, Heiden lag jetzt 4:3 vorne.Die Heimelf kam danach bis auf einen gefährlichen Vorstoss über die rechte Seite nicht mehr gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores, stattdessen schwächte sie sich selber. Dies in Person von Zünd, der nach einem überharten Einsteigen gegen Köberl mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Es war der Schlusspunkt einer unterhaltsamen, jedoch von Karten und permanentem Lamentieren geprägten und zuweilen überschatteten Partie.

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