10.12.2021

HC Rheintal siegt im Cup-Krimi in Heiden

Der Handball-Zweitligist hatte Mühe beim Drittligisten BSG Vorderland. Aber die Rheintaler zogen den Kopf gerade noch aus der Schlinge und setzten sich glücklich mit 25:24 (10:8) durch.

Von nli
aktualisiert am 02.11.2022
Es sind diese magischen Nächte, in denen die vermeintlich überlegene Mannschaft einen regelrechten Cupfight gegen den Underdog erlebt – genau so erging es dem HC Rheintal im Achtelfinal des Ostschweizer Cups gegen die BSG Vorderland.Das Ambiente war perfekt angerichtet: Nach einer schwierigen Anreise durch den Schneesturm kamen die Rheintaler in einer bereits mit wartenden Zuschauerinnen und Zuschauern gefüllten Halle an. Die grossen Trommeln, um die Stimmung anzuheizen, standen bereit und wurden ausgiebig benutzt.Wegen des Schneesturms den Trainer verlorenVor dem Spiel war die Devise der Rheintaler klar: Der Gegner darf keinesfalls unterschätzt werden und das Tempospiel soll über 60 Minuten durchgeführt werden. Diese Anweisungen erhielten die Spieler von Markus Rutz, denn Cheftrainer Andryi Kuzo war im Schneesturm stecken geblieben. Dafür war beim HCR erstmals Mattia Schwab dabei, der sein Debüt im Fa­nionteam gab.In den ersten Minuten war noch erkennbar, dass die beiden Teams nicht in der gleichen Liga spielen. Die Rheintaler überrannten das Team aus Heiden förmlich. Der grosse Makel dabei: Das Gästeteam traf das Tor nicht. Sowohl Torhüter Manuel Waldburger, der allerdings nach rund 20 Minuten verletzt raus musste, als auch das Gehäuse standen immer wieder im Weg. Und so ging es bis zur 20. Minute hin und her; die Rheintaler verschossen alles, was man verschiessen kann. Und dennoch gelang es ihnen, zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung zu gehen. Bei dieser Differenz blieb’s, zur Pause führte der HCR mit 10:8.Man kann sich vorstellen, dass es in der Kabine der Rheintaler laut wurde. Niemand konnte zufrieden sein mit der in den ersten 30 Minuten gebotenen Leistung.Es musste sich etwas ändern, aber es änderte sich nichts. Die Rheintaler verwerteten nur 50 % ihrer Schüsse – obschon bei Vorderland inzwischen ein Feldspieler (Noah Brosch) im Tor stand. Zum Glück der Rheintaler zog ihr Torhüter Benjamin Grob einen Glanztag ein. Dank seinen Paraden blieb das Spiel wenigstens ausgeglichen.Dennoch gingen die Appenzeller nach 44 Minuten erstmals in Führung. Das Tor zum 14:15 war aber vor allem aus einem anderen Grund ein Tiefschlag: Der eben eingewechselte Goalie Martin Horg prallte mit dem Torschützen zusammen und riss sich dabei die Seitenbänder im Fuss. Der Captain des HC Rheintal wird mehrere Wochen ausfallen.Torhüter von Rheintal und Vorderland verletzt rausJetzt wurde die Partie richtig emotional. Es wurde körperbetonter und hektischer, resultatmässig war nie mehr ein Team mit mehr als einem Treffer vo­raus. 35 Sekunden vor Schluss brachte Andras Szelpal die Rheintaler in Führung. Das Heimteam hatte noch einen Angriff, um sich mit einem Tor in die Verlängerung zu kämpfen. Durch eine aggressive Abwehr konnten dies die Rheintaler verhindern, und der direkte Freiwurf nach abgelaufener Zeit fand auch nicht den Weg ins Tor. Rheintals Topskorer Imre Domokos war nach dem Spiel erleichtert: «Das Spielen ohne Harz hat uns Mühe bereitet, aber wir haben es auch spielerisch nicht so gut gelöst, wie wir es hätten tun sollten.»Vorderland: Waldburger (50 %), Brosch (35 %); Povataj (2), Herzig (3), Bernet (6), Graf, Wild (3), Salanitri, Knupp (1), Eugster, Mucha (6), Küng (3), Judas.Rheintal: Grob (52 %), Horg (10 %); Lippuner (3), Buob (3), Schwab, Jovicic, Szilagyi (3), Morina (1), Schwarber (2), Szelpal (7), Domokos (6), Näscher, Rutz.

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