Acht Heimspiele, um 9.15 Uhr geht’s in der Heerbrugger OMR-Halle los: So startet der HC Rheintal in die Saison 2024/25. Es ist ein Zeichen dafür, wie der Verein wächst, stellt er doch sehr viele Teams. «Früher hatten wir 100 Mitglieder, heute sind es 250», sagt Marc Schwarber. Er steht dem Verein seit über 15 Jahren vor und hat dieses Wachstum begleitet.
Einen Handball-Boom gibt es in der Schweiz nicht. Es ist nicht so, dass Ausnahmekönner wie Roger Federer oder Marco Odermatt ihrer Sportart zu beispiellosem Aufschwung verhelfen. Schwarber sagt:
Ein Grund für das Wachstum ist, dass wir viel Werbung machen, auch an Schulen.
Das seit über 40 Jahren stattfindende Schülerhandballturnier sei ein Erfolg, nach diesem melden sich stets einige Neue im Verein an. Neue, von denen es vielleicht einst der oder die eine oder andere in die Fanionteams schaffen.
Die dritte Saison in der 1. Liga beginnt
Das Männer-Fanionteam der Rheintaler nimmt die dritte Saison in Folge in der 1. Liga in Angriff. 2022/23, nach dem ersten Aufstieg in diese Liga in der Vereinsgeschichte, schaffte der HC Rheintal den Ligaerhalt über die Abstiegsrunde. Letzte Saison erreichte er ihn ohne Umweg, als Tabellenneunter. Es war ein Fortschritt, acht Siege und ein Unentschieden standen 13 Niederlagen gegenüber. Eine Saison zuvor waren es sechs Siege und 16 Niederlagen.
Im ersten Spiel wird NLB-Absteiger Fortitudo Gossau ein richtiger Prüfstein. «Forti hat in der letzten Saison sicher auf einem anderen Niveau gespielt, wir wissen aber nicht, welche Spieler noch dabei und welche gegangen sind», sagt Schwarber. Sich zu stark mit dem Gegner zu beschäftigen, liegt ihm nicht besonders. Er spricht viel lieber über die eigene Mannschaft. «Sie freut sich, dass es losgeht», sagt der Präsident.
Drei in die NLB, fünf Junge neu fix im Kader
Der HCR musste im Sommer drei Abgänge verkraften: Imre Domokos, Jano Wick und Sandor Kocsor wechselten in die NLB. Die ersten zwei zu Arbon, Kocsor zum SV Fides. Mit Domokos kommt dem HCR sein bester Torschütze abhanden, «doch ich mag ihm den Schritt sehr gönnen», sagt Schwarber. Wick ist ein eigener Junior, der es eine Liga höher versucht.
Sein Abgang schmerzt, zeigt aber auch, dass wir gute Arbeit leisten. Ich hoffe, dass er viel Spielzeit bekommt und seine Chance nutzt.
Sascha und Lars Bäuerle, Roel Wick, Michael Weber, Nikola Lazic: So heissen die «Neuen» im Team. Sie entstammen alle dem eigenen Nachwuchs, hatten teils schon Einsätze im «Eins» und stossen direkt aus der U19 oder dem «Zwei» zum Kader. Mit Flügel Miklos Asos und Kreisspieler David Szilagyi sind nur zwei auswärtige Verstärkungsspieler geblieben. Auf dem Papier scheint der HCR weniger stark als vor der letzten Saison, doch das entspricht der Philosophie des Vereins.
René Ullmer folgt auf Andriy Kuzo
«Wir wollen die Jungen weiterbringen und glauben, dass sie dieser Aufgabe gewachsen sind. Zudem können die Spieler, die schon länger dabei sind, aber etwas im Schatten der Verstärkungen standen, nun mehr Verantwortung übernehmen», sagt Schwarber. Die Verstärkungen hätten das Team auf ein neues Level gehoben, es in die 1. Liga gebracht. Nun sollen die jungen Rheintaler von dieser Vorarbeit profitieren, indem sie sich auf diesem Niveau etablieren. Mit der ehemaligen U17, die sich zweimal für die Inter-Spielklasse qualifiziert hatte, steht eine goldene Generation in den Startlöchern.
Mit diesen Spielern will der HC Rheintal sich in der 1. Liga etablieren. Das wird schwierig, das weiss der Präsident. Er sagt:
Die erste Mannschaft wird alles daran setzen, dass wir auch in der kommenden Saison in der 1. Liga spielen werden.
In die neue Saison startet das Team unter neuer Leitung. Die Wege des HCR und von Andriy Kuzo, der mit dem Team aufgestiegen ist und zwei Ligaerhalte geschafft hat, trennen sich nach fünf Jahren. Der neue Übungsleiter heisst René Ullmer – und war zuletzt beim ersten Gegner Gossau. Der Vorarlberger lässt anderen Handball spielen als sein Vorgänger, «er war selbst Profi, das wird man sehen», verspricht Schwarber.
Neue Konstellation bei den Frauenteams
Neuigkeiten gibt es auch aus der Frauenabteilung, in der die Konstellation neu ist. Im letzten Jahr hat das «Zwei» das «Eins» sportlich überholt: Das Espoir-Team ist von der 3. in die 2. Liga aufgestiegen, das Fanionteam hat den umgekehrten Weg gemacht. Die Teams bleiben auf diese Saison hin mehrheitlich unverändert, zum Espoir-Team sind aber einige junge Spielerinnen gestossen, die in der 2. Liga spielen möchten.
«Letztlich waren wir froh, sind die Espoirs aufgestiegen, sonst hätten wir nur noch in der tiefsten Liga gespielt. Intern war das etwas heikel, am Ende ist es aber gut aufgegangen», sagt Schwarber.
Der HCR will auch für Frauen attraktiv bleiben, die Abteilung ist dem Verein sehr wichtig. Würden die Frauen nur noch in der 3. Liga spielen, wäre die Attraktivität ungleich tiefer. Der Verein ist glücklich, ist er auch in dieser Saison in der 2. Liga vertreten. Neu ist, dass die Espoirs das «Eins» sind, das Drittliga-Team ist das «Zwei». «Beide Teams haben sehr viel Qualität, wir sind positiv gestimmt und gespannt auf die Saison», sagt der Präsident.
Die Heimrunde zum Auftakt
Heimspiele des HC Rheintal in der Heerbrugger OMR, Sonntag, 1. September
9.15 Uhr: MU17 – Arbon Lakers Espoirs
10.45: MU13 – Arbon Lakers Espoirs
12.15: FU14 – Rover Wittenbach
13.45: FU18 – Weinfelden Kreuzlingen
15.15: Männer III – TV Herisau II
16.45: Männer II – Fides St. Gallen II
18.15: Frauen Espoir – Goldach-Rorschach
20.00: Männer I – Fortitudo Gossau