07.12.2018

Haus Ziel: Ende gut, alles gut

Nächstes Jahr wird das Haus Ziel neu gebaut. Es wird nun doch wieder ein Restaurant geben. Sonja Halter-Kobler übernimmt es von ihren Eltern Fridli und Rosmarie Kobler.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererIm Sommer des letzten Jahres, nach zweijährigem Planen, standen die bisherigen Wirtsleute Fridli und Rosmarie Kobler vor einem schweren Entscheid. Die Frage war, ob sie gegen die überraschende Einsprache der Stiftung Landschaftsschutz kämpfen oder ein weiteres Mal das Projekt ändern sollten.Heute wissen Koblers: Nachzugeben war richtig. Denn obschon Ortsbildkommission und Kanton keinen Einwand gegen das Bauprojekt hatten und es selbst aus der Nachbarschaft keinen Einwand gab, war die Stiftung Landschaftsschutz im Recht.Das bedeutet, dass die vorgesehenen Balkone nicht vorstehen dürfen, sondern nach innen anzuordnen sind – und dass das Restaurant sich nicht, wie ursprünglich geplant, in Wohnraum umwandeln lässt. Die Stiftung Landschaftsschutz stellt sich generell gegen «immer mehr in der Landwirtschaftszone entstehende Wohnungen, die in die Wohnzone gehörten».Im gleichen Alter fing einst der Vater anFür Fridli Kobler (66) und seine Frau Rosmarie (62) war das Restaurant mit Blick auf die eigene Pensionierung zum Problem geworden. Inzwischen haben sich die familiären Umstände von Tochter Sonja unerwartet so verändert, dass Sonja Halter-Kobler den Restaurationsbetrieb übernehmen wird. Zusammen mit ihrem aus Rebstein stammenden Gatten Daniel und den beiden Söhnen Severin (12) und Gabriel (9) wird sie eine der drei Wohnungen im neuen Ziel-Gebäude beziehen.Die gelernte Hotel- und Gastrofachfrau, die zusätzlich eine kaufmännische Ausbildung genossen hat, ist 37-jährig. Genauso alt war ihr Vater, als er von seiner Mutter das «Ziel» übernahm.Nach reichlich Planungsärger in der jüngeren Vergangenheit und zuletzt einigen schlaflosen Nächten freuen sich nun auch die Eltern über die glückliche Fügung. Diesen Sonntag ist das Restaurant vorerst zum letzten Mal geöffnet.Bald wird mit dem Abbruch begonnen, im nächsten Jahr soll das neue Gebäude entstehen. Es wird ökologisch und ganz aus Mondholz sein, wobei ein Drittel aus dem eigenen Wald und der Rest aus der Region stammen wird.Mondholz meint Holz von Bäumen, die unter Berücksichtigung des forstwirtschaftlichen Mondkalenders gefällt wurden.Das Haus Ziel in seiner bisherigen Form hatte genau 50 Jahre Bestand. Am 16. November 1968 wurde es eröffnet, nachdem das alte Gebäude im Jahr zuvor abgebrannt war. Fridli Kobler ist seit 1971 im «Ziel» tätig, seit November 1986 wurde es von ihm und seiner Frau geführt.Indem nun, nach längerer Phase der Ungewissheit, eine eigene Tochter mit ihrer Familie für die Fortführung bereit steht, können Koblers resümieren: Ende gut, alles gut.

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