04.09.2021

«Haus für die Bevölkerung sein»

Theaterfreunde erwartet im neuen «Diogenes» viel Komfort. Aber im ersten Stock stören Leitungen.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Der 1. Stock hat mit dem Theaterbetrieb direkt nichts zu tun, denn oben finden Workshops, Kurse, Sitzungen und anderes statt. Auch der Archivraum befindet sich dort. Was gleich ins Auge sticht, sind freigestellte Leitungen. «Nicht schön», bemerkte eines der gut fünfzig Diogenes-Vereinsmitglieder, die am Freitagabend die neuen Theaterräume gezeigt bekamen.Theatersaal wird hohen Ansprüchen gerechtSonst aber herrscht eitel Freude. Foyer und Theatersaal werden hohen Ansprüchen gerecht. Vereinspräsident Michel Bawidamann war bis zuhinterst gut zu hören, als er demonstrativ flüsterte. Der Beizug von Akustikprofis wirkt sich angenehm aus.Ein langes, Erleichterung signalisierendes «Oh» war vernehmbar, als Michel Bawidamann sagte: «Und natürlich wird es eine Lüftung geben.» Ebenfalls von Vorteil: die neue Ton- und Lichttechnik.Kasse und Garderobe nicht mehr im FoyerDas Foyer ist etwa gleich gross wie am bisherigen Theaterstandort an der Kugelgasse. Die Gäste werden dennoch nicht mehr dicht gedrängt sein, denn weder Kasse noch Garderobe beanspruchen künftig im Foyer Platz, sondern sind «ausgelagert». Dank ins Buffet eingebauter Kühlanlage sind zudem die Getränke nicht mehr von anderswo herbeizuschaffen. Künstlerisch wird der Raum durch zwei Werke des einheimischen Josef Ebnöther aufgewertet. Das eine Bild ist Zügelgut, das zweite wird ein neues sein.Die Diogenes-Mitglieder wurden in drei Gruppen durchs neue Diogenes-Zuhause geführt. Neben Michel Bawidamann gab auch Fredi Frei, der Interimspräsident des Altstätter Museumsvereins Auskunft. Er stellte die Gewölbe im Untergeschoss vor, wo sich die WC-Anlagen befinden und die Garderobe eingerichtet wird. Wie zuvor schon Badimann sagte Fredi Frei, die umstrittene (erhöhte) Mauer sei nun einmal da, aber man wolle «ein Haus für die Bevölkerung» sein und versuchen, bestehende Wünsche nach Möglichkeit zu erfüllen.Leitungen werden wohl mit Vorhang abgedecktWeil der Museumsverein als Bauherrschaft auftritt, äusserte sich Frei auch zu den freistehenden Leitungen im 1. Stock. Die seien tatsächlich störend und ein grosses Thema gewesen. Das Problem: Ins Mauerwerk hätten sie nicht eingebaut werden können, und eine Verkleidung hätte entsprechende Kosten zur Folge. Aller Voraussicht nach werde das optische Manko mit einem Vorhang behoben. Ein solcher hätte auch den Vorteil, dass er den Schall schlucken würde. [caption_left: Die störenden Leitungen im Workshop-Raum werden wohl hinter einem Vorhang versteckt sein.]Fassade als schöne Silhouette nutzenDas Diogenes-Theater beabsichtigt, auch das Aussenareal für Anlässe zu nutzen. Dabei könne die Fassade des Gebäudesüdflügels als «speziell schöne Silhouette» dienen, meinte Michel Bawidamann. Das Areal wird einerseits aus einem Hof bestehen, andererseits aus einem «Garten». Entlang der Gebäudemauern wird ein Streifen von rund zwei Metern gepflästert, in der Mitte des Hofes wird gekiest. Der vom Nordflügel (bzw. neuen Diogenes-Theater) entferntere «Garten» wird ebenfalls rundherum einen gepflästerten Streifen ausweisen und in der Mitte eine Schotterwiese haben. In der Nutzung des Geländes ist das Diogenes-Theater völlig frei. Es gibt keinen fixen Platz für eine Bühne. 

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