13.06.2021

Hauptdrainageleitungen müssen saniert werden

Die Melioration der Rheinebene investierte 2020 viel Geld und Zeit in den Unterhalt der technischen Gewässer.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Der Unterhalt der Werkanlagen ist eine Daueraufgabe der Melioration. So wurden in den Jahren 2014 bis 2020 im Rahmen von Wiederherstellungsprojekten die Kies- und Belagstrassen mit Investitionen von rund 3,8 Mio. Franken erneuert und unterhalten.Im Jahr 2019 wurde mit dem Projekt Erneuerung von Sammel- und Hauptdrainageleitungen begonnen. Die geschätzten Kosten liegen bei etwa 7,5 Mio. Franken.Eine gesunde finanzielle BasisInsgesamt steht das Meliorationsunternehmen finanziell auf einer gesunden Basis. Trotzdem verzeichnete das Rechnungsergebnis ein Minus, von etwa 210000 Franken. Vorhandene Reserven dienen der Finanzierung von Sanierungen bei Werk- und Infrastrukturanlagen, wie zum Beispiel der Haupt- und Sammelleitungen beim Drainagenetz, der Pumpwerke, Weganlagen und für Gewässermassnahmen im Tal- und Berggebiet. Auch im vergangenen Jahr wurden verteilt über das ganze Meliorationsgebiet in die Naturstrassen – unter Einbezug örtlichen Unternehmer – 4500 m3 Kies eingebaut.Im Bereich Drainagen lag der Fokus bei kleineren Unterhaltsarbeiten. Flächendeckende Erneuerungen (das Einfräsen von Sickerschläuchen) erfolgten im Isenriet, Sack und Berneggerriet (Gebiete von Altstätten, Rebstein und Balgach).Der Böschungsunterhalt an den Kanälen wurde, wo immer möglich, mit dem Ökomäher ausgeführt. Die Erfahrungen sind durchweg positiv. Viele Flächen wurden mit Handmähern bearbeitet. Mehr als 400 Tonnen Schnittgut wurde zusammengenommen und der Rhy-Biogas-Anlage zugeführt. Wo erforderlich, erfolgten an den Kanälen Ausholzungen zur Wahrung der Hochwassersicherheit.Die Kiesfänge Dürrenbach und Auerbach-Käpfli wurden ausgeschöpft und das Material in den Zwischendeponien gelagert. Beim Stadtbach in Altstätten erfordern die Bereiche Guter Hirte und SBB-Durchlass einen laufenden Unterhalt. Mehrmals wurden Geschiebeablagerungen entfernt. Der überwiegende Teil des Materials wird nach der befristeten Zwischendeponierung wiederverwertet. Die Kosten der Entleerungen sind beträchtlich und belasten die Perimeterpflichtigen der Bergbäche stark.An vier Pumpwerken erfolgten bauliche Erneuerungen/Anpassungen. Insgesamt wurde die Infrastruktur in den letzten Jahren laufend erneuert und präsentiert sich in gutem Zustand.Der Biber bereitet nicht nur FreudeIn den Gewässern der Talebene bereiten die Aktivitäten des Bibers zunehmend Sorge. Nahezu täglich werden gesunde Jungbäume angeknabbert, die folglich absterben, umstürzen oder gefällt werden müssen. Auch das Untergraben von Böschungen oder Strassen ist problematisch. Das Team der Melioration muss mit grossem Aufwand (arbeitstechnisch und finanziell) laufend Bäume schützen, aufgestaute Gewässerläufe von Ästen befreien oder Durchlässe freilegen. Eine finanzielle Abgeltung dieser Massnahmen, die für das Funktionieren der Werkanlagen nötig sind, ist seitens von Bund oder Kanton nicht in Sicht.In den meisten technischen Gewässern kann der Biber nicht toleriert werden, denn die Melioration hat den Auftrag, ihre Werkanlagen funktionstüchtig zu halten. Die Aufwendungen der Melioration belaufen sich jährlich gegen 100000 Franken.Der Unterhalt der Bergbäche in den Gemeinden Oberriet, Eichberg und Altstätten verursachte namhafte Aufwendungen. Bei den Gewässern Kobelwieser- und Dürrenbach sind seit längerer Zeit Perimetereinzüge der Unterhaltskosten geplant. Abklärungen wegen der Kostenteilung verzögern dies. Beim Auerbach erfolgte nach 2017 und 2019 auch 2020 ein erneuter Perimetereinzug.Im Frühjahr wurde zwischen der Kantonsgrenze AI und der Holzrechensperre Lattenwald aus unwegsamem Gelände des Baches Fallholz ausgeflogen, um Verklausungen im Unterlauf und dem Siedlungsgebiet zu verhindern. Nach den Hochwassern der letzten Jahre sind auch bei Gewässern in der Talebene Massnahmen vorgesehen. So ist die Melioration ins Projekt Hochwasserschutz Rheintaler Binnenkanal (RBK) involviert. Am Rötel- und Kobelwieserbach (Oberriet/Altstätten) wird das Projekt zum Hochwasserschutz verbunden mit ökologischen Aufwertungen bearbeitet. All diese Projekte und Massnahmen werden beträchtliche Kosten verursachen. Die Melioration der Rheinebene wird sich an den Kosten beteiligen und dies aus Reserven finanzieren.

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