Die künftige Ausrichtung der Weinkellerei Haubensak (Altstätter Reben und Wein AG) ist von zwei Absichten geprägt. Die Stärkung der Weinbaukultur in und um Altstätten ist ebenso ein Ziel wie die schrittweise Umstellung auf ökologischen Anbau. Schon heute bearbeitet der Betrieb die verfügbaren 12,5 Hektaren Rebfläche naturnah und nach den Richtlinien der Integrierten Produktion.Neuer Chef ist eng mit Betrieb verbundenIndem Dionys Wyss als neuer Geschäftsführer die Arbeit aufnahm, erhielt die traditionsreiche, 1880 gegründete Weinkellerei ein Gesicht, das mit dem Betrieb auf besondere Weise verbunden ist. Die Mutter des knapp 32-Jährigen ist eine geborene Haubensak. Sogar der Vorname des neuen Geschäftsführers passt perfekt zu seiner neuen Aufgabe: Dionysos ist der Gott des Weins.Tatsächlich war der im Ort verwurzelte Dionys Wyss schon bisher an Wein interessiert; zusammen mit Freunden bewirtschaftete er 25 Aren als Fremdkelterer. Im Weinbauverein Altstätten, dem er schon länger angehört, vertritt er neuerdings die von ihm geführte Weinkellerei.Der angehende Weinbautechniker HF, der mit der Ausbildung im Herbst beginnt, hat ursprünglich Marketing und Kommunikation an der Universität St. Gallen studiert und mit dem Master abgeschlossen. Danach gehörte er während fünf Jahren dem Stab des CEO bei Raiffeisen Schweiz an.Familie Zünd alleinige EigentümerinAls alleinige Eigentümerin der Weinkellerei Haubensak zeichnet neuerdings die Unternehmerfamilie Zünd verantwortlich. Der bisherige Mitinhaber Hugo Kaufmann hat sein Aktienpaket der Familie Zünd verkauft und sich folgerichtig aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen. Er steht aber der Weinkellerei bei Bedarf weiterhin beratend zur Verfügung.Im Verwaltungsrat wird Präsident Karl Zünd in Zukunft von seinem Schwiegersohn Jacob Jensen-Zünd unterstützt, der an Wein sehr interessiert ist und sich im familieneigenen Rebberg schon länger als Hobby-Rebbauer betätigt.Als Beirat liess sich der Thaler Edy Geiger gewinnen, der eine grosse und langjährige Erfahrung in der Produktion von Biowein hat. In einem Zeitungsartikel von 2009 bezeichnete der «Rheintaler» Edy Geiger als den «Bio-Pionier vom Buechberg».Neuer Kellermeister hat grosse ErfahrungDer Weinfachmann beschäftigte sich sehr intensiv mit pilzwiderstandsfähigen (sogenannten Piwi-)Sorten und feierte vor zwölf Jahren einen besonderen Erfolg: Sein Maréchal Foch Barrique 2006 wurde am Grand Prix du Vin Suisse als bester Biowein des Jahres ausgezeichnet.Auch der neue Kellermeister von Haubensak ist ein Mann mit grosser Erfahrung. Schon seit drei Jahrzehnten ist Werner Georges Kuster aus Rheinau ZH im Weinbau tätig. Während 24 Jahren war er bei der (1997 privatisierten) Staatskellerei Zürich massgeblich an deren erfolgreicher Entwicklung beteiligt.Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) rechnete Werner Kuster 2012 jenen Berufsleuten zu, die ihre Tätigkeit als Berufung verstehen. Komplexe chemische Vorgänge veranschauliche er «in fast schon liebevoll komponierten Bildern», und er tue dies «mit einer Routine, welche der Passion keineswegs abträglich zu sein scheint», schrieb die NZZ.Weinbaukultur mit Anlässen fördernMit vereinten Kräften will das neue Führungsteam nicht nur mit seinem Sortiment überzeugen und den deutlich verbesserten Ruf regionaler Weine weiter steigern helfen, sondern zudem der Bevölkerung die Weinbaukultur mit Veranstaltungen, Rebbergbegehungen und Geschichten näherbringen.Diesem Ziel dient auch der Tag der offenen Tür am Samstag, 8. August.