Im Februar 1999 kam es zu gewaltigen Schneefällen. Schneehöhen von vierzig Zentimetern auch in tiefen Lagen waren fast während des ganzen Monats zu verzeichnen, und vom Alpstein donnerten Lawinen ins Rheintal.
«Der Januar 1999 war in unserer Region viel zu warm», heisst es in der Wetterchronik des Appenzeller Kalenders. «Dann aber wendete sich das Blatt, und ein mächtiges Tief über Skandinavien verfrachtete Anfang Februar mit stürmischen Winden feuchte Polarluft in die Alpen. Die einsetzenden Schneefälle führten in den Bergen zu einer akuten Lawinengefahr», heisst es im Kalender.
Im Appenzeller Jahrbuch doppelt der Chronist nach und erinnert an viele Lawinenniedergänge im Alpstein, die wohl Schäden anrichteten, aber glücklicherweise kein Menschenleben forderten. Sogar Lawinenabgänge ins Rheintal waren zu verzeichnen, die in Sax und Gams grossen Sachschaden anrichteten.
Mit der Schneeschmelze kamen die Überschwemmungen
«Nach einer kurzen Erwärmung kam es gegen Ende Februar erneut zu starkem Schneefall. Betroffen war erneut der Alpstein, wobei auf dem Säntis eine Schneedecke von über acht Metern gemessen wurde. Die im Frühling einsetzende Schneeschmelze war von Dauerregen begleitet. Es kam zu Überschwemmungen, wie sie seit Menschengedenken nie gesehen wurden. Die Alpgebäude am Fälensee beispielsweise standen während Wochen bis zum Dachstock im Wasser», hält das appenzellische Jahrbuch fest.
Am Stephanstag wütete «Lothar»
Anschliessend wird im Jahrbuch über den zwar warmen, aber viel zu nassen Frühling und einen Sommer mit rekordverdächtigen Niederschlagsmengen berichtet. Im reich an Wetterkapriolen befrachteten Jahr 1999 tobte am Stephanstag europaweit der Orkan «Lothar», der ganze Wälder verwüstete und Unmengen Sturmholz hinterliess.