18.03.2019

Hans Pfäffli zum letzten Mal gefordert

Seine 23. und letzte Bürgerversammlung war alles andere als ein Durchmarschieren. Stadtpräsident Hans Pfäffli musste nochmal seine politische Erfahrung ausspielen. Ein Antrag gegen das Budget 2019 lag vor.

Der Hechtsaal füllte sich gestern Abend, Hans Pfäffli schüttelte Hände und Gabriel Macedo sprach von leiser Wehmut. Für beide war es ein Abschied. Der Stadtschreiber Macedo tritt im Juni das Amt als Stadtpräsident in Amriswil an und wird bereits Ende Jahr selber eine Bürgerversammlung leiten. Deshalb wolle er noch «abluege bim Chef», der seinerseits noch bis im Herbst amtet. Tatsächlich stand eine anschauliche Polit-Lektion bevor, bei der Hans Pfäffli aufheizende Wortmeldungen in die Schranken weisen musste.Antrag gegen Budget zu radikalAnlass zu Diskussionen gab der Antrag, der das gesamte Investitionsbudget 2019 zurückzuweisen sollte. Diego Crescenti kam als einer der drei Antragsteller ans Rednerpult und erörterte seine Einwände. Zu hohe Kosten für die Neugestaltung der Löwenhofstrasse und zu wenig begründete Massnahmen zur Parkplatzsituation beim Schwimmbad seien störend. Es gäbe andere Prioritäten, als Strassen zu verschönern. Hans Pfäffli mahnte, dass mit der gesamten Zurückweisung des Budgets auch andere Projekte blockiert seien. So beispielsweise die geplante dritte Etappe der Innensanierung des Oberstufenschulhauses Kugelwis, die Investitionen in den Brandschutz und die Bühnentechnik im Hechtsaal, sowie die geplanten Bachsanierungen, wo auch Partnergemeinden beteiligt sind.«Ist das zielführend?», fragte Hans Pfäffli. Es folgten weitere Wortmeldungen, die der Stadtpräsident schliesslich abklemmte, indem er darüber abstimmen liess, ob die Diskussion beendet werden soll.Der Antrag gegen das Budget hatte anschliessend keine Chance und wurde abgelehnt. Den Vorwurf, er unterbreche Redner, hörte Hans Pfäffli, als erneut die Bachsanierungen aufgegriffen wurden. «Über das stimmen wir nicht ab», erklärte er sein Eingreifen. Die weiteren Punkte der Traktandenliste waren in der Folge Formsache und rasch erledigt.Jetzt sei er gelöst, sagte Hans Pfäffli, nachdem er sich bei allen in der Gemeinde für das «grösstenteils» entgegengebrachte Vertrauen bedankte. Wenn man solange im Amt ist, kann man nicht immer allen einen Gefallen tun. Nächstes Jahr werde er als Besucher an die Versammlung kommen. «Und wie es sich ziemt, kein Wort sagen», sagte er und lachte.Hildegard Bickel

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