23.05.2022

Hannah Audebert schliesst die Tür

Rheineck verliert die Seelsorgerin nach nur einem Jahr wieder. St. Margrethen hat einen Diakon gefunden.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Die Theresienkirche ist verschlossen. Hinter dem Portal wird seit Monaten gearbeitet. Die Rheinecker Katholiken und Katholikinnen gönnen sich eine Sanierung der Innenräume sowie Neugestaltung des sakralen Raums. Viel Zeit, Engagement und Geld haben die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger bereits in die Baustelle investiert. Bald haben sie ihr Ziel erreicht. Am Sonntag, 3. Juli, wird Bischof Markus Büchel den neuen Altar weihen. Das freudige Ereignis kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hannah Audebert die Pfarrei und die Seelsorgeeinheit Buechberg wenige Tage später verlassen wird. Die Pfarreibeauftragte hat ihre Anstellung nach nur einem Jahr wieder gekündigt. Sie möchte nichts dazu sagen. Den vereinbarten Termin zum Interview hat sie abgesagt. [caption_left: Felix Bischofberger: «Ich glaube nicht, dass es grosse Streitereien im Pastoralteam gibt» .  Bild: pd]Präsident sieht keinen Anlass zu handelnDer Zweckverband und das Pastoralteam der Seelsorgeeinheit schrieben in der Mai-Ausgabe des «Pfarreiforums», Hannah Audebert habe sich in Absprache mit den Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit und auf Wunsch des Bistums entschieden. Die Wortwahl deutet auf mögliche Konflikte hin. «Ich glaube nicht, dass es grosse Streitereien im Pastoralteam gibt. Es wurden normale Diskussionen geführt», sagt Felix Bischofberger in der Funktion als Präsident des Zweckverbandes Buechberg, dem Arbeitgeber der Seelsorgenden. Hannah Audebert habe sich in der Schweiz erst einleben müssen. «Sie hat sich nicht in all ihren Aufga­bengebieten wohlgefühlt», sagt er. Die Pfarreibeauftragte von Rheineck habe durchaus hohe Kompetenzen, sie hätten aber nicht in den ländlichen Raum gepasst. «Ich möchte nicht, dass Hannah Audebert in der pastoralen Einführung untergeht.» Folglich half das Bistum, eine geeignete Stelle für sie zu finden. «Ich bin überzeugt, dass es in der Dompfarrei besser wird. Hannah Audebert wird ihre Fähigkeiten in der grossen Seelsorgeeinheit mit mehr Personal viel besser entfalten können.» Damit die Pfarrei wieder eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger bekommt, schreibt der Zweckverband die Stelle schnellstmöglich aus.[caption_left: Klinikseelsorger Reinhard Knirsch.  Bild: pd]Das Katholische Pfarramt St. Margrethen wird wieder besetztDie Pfarrei St. Margrethen gehört wie Rheineck zur Seelsorgeeinheit Buechberg. Dort ist das Pfarramt seit dem Weggang von Leila Zmero im Sommer 2021 verwaist. Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob die Stelle rasch wieder besetzt werden könnte. Der Bewerber oder die Bewerberin zog sich jedoch wieder zurück. Die neu aufgegleiste Suche mündete inzwischen in eine Anstellung. Der Verwaltungsrat des Zweckverbandes hat Diakon Reinhard Knirsch als Seelsorger gewählt. Er wird am 1. Oktober seinen Dienst als Pfarreibeauftragter antreten. Reinhard Knirsch hat Jahrgang 1968 und wuchs in Wien auf. Den Menschen im Rheintal dürfte er aus seiner Zeit als Seelsorger in den Pfarreien Kriessern und Montlingen-Eichenwies (1996 bis 2006) bekannt sein. Weiter wirkte er am Walensee und in Eschenbach. Seit 2021 ist Reinhard Knirsch Klinikseelsorger der Psychiatrischen Dienste im Bürgerspital Solothurn. (vdl)

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