29.03.2021

Hanglage mit Seesicht in Rebstein

Am Samstag wurde das erste Freiluft-Unihockeyfeld im Rheintal aufgestellt. Es entstand nach einer Idee von hockeybegeisterten Kindern.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Die Kinder und Jugendlichen aus Rebstein, mehrheitlich Mitglieder der Gators, hatten vor einem Jahr die Idee, ein Unihockeyfeld aufzustellen, um auch draussen ihrem Lieblingssport zu frönen. «Street Floorball» nennt sich die neue Unihockey-Disziplin, die aus Tschechien stammt.Zuerst war’s ein Traum, der sich nicht in die Realität umzusetzen lassen schien. Dann wurden sie aufmerksam auf die Aktion «20 Jahre – 20 Projekte» der Alpha Rheintal Bank. Die Kinder meldeten sich am Wettbewerb an, reichten ein Dossier ein und präsentierten das Projekt den Vertreterinnen und Vertretern der Bank, die mit dieser Aktion zugunsten der Jugend das 20-jährige Bestehen des Namens Alpha Rheintal Bank feiert. Die Freude der Kinder war riesig, als sie die Genehmigung für das 14 000 Franken teure Projekt erhielten. Der Turnverein stellte seinen Platz zur VerfügungDiesen Teil der Arbeit erledigten die zehn Kinder, von denen acht den Familien Villommet und Breu aus Rebstein angehören, selbstständig. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort und beim Einreichen der benötigten Baubewilligung für das 12×25 Meter grosse Feld erhielten sie Unterstützung von ihren Eltern.«Die Gemeinde Rebstein war dabei sehr behilflich», sagt Pascal Villommet, Juniorentrainer der Gators und Vater von vier der initiativen Kinder. Beim Standort wurde zuerst an einen Platz im Dorf gedacht. «Es war nicht einfach, einen geeigneten Platz zu finden», sagt Nicole Breu, die Mutter von vier Initianten. Schliesslich stellte der TV Rebstein seinen in die Jahre gekommenen schwarzen Platz zur Verfügung, der etwas oberhalb des Dorfes neben dem Pumpwerk Grund steht. «Dafür sind wir dem Turnverein sehr dankbar», sagt Pascal Villommet. Auch die Nachbarn im kinderreichen Quartier wurden über den bevorstehenden Neubau informiert. «Jetzt habe ich Seesicht», sagte einer, als er auf das leuchtend blaue Spielfeld blickte. [caption_left: Das Spielfeld an der Grundstrasse in Rebstein leuchtet blau wie der Bodensee. Bis es soweit war, arbeiteten die Kinder und ihre Eltern zweieinhalb Stunden. Am Schluss mussten noch die Feinarbeiten erledigt werden.  Bild: ys]Die Farbe dürfte mit zunehmender Nutzung blasser werden, das Projekt bleibt aber leuchtend. Das erste Street-Floorball-Feld im Rheintal steht bis zu den Herbstferien, danach geht es in den Winterschlaf. «Wir hätten gerne ein Eröffnungsfest organisiert», sagt Nicole Breu, «aber das ist wegen der Corona-Schutzmassnahmen nicht möglich. Vielleicht können wir im Sommer mal ein Turnier organisieren.»Vielleicht stehen zumindest kurzfristig bald mehr dieser Felder im Rheintal: Swiss Unihockey vermietet sie im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2022 kostenlos für etwa drei Wochen an Vereine, die den entsprechenden Antrag gestellt haben. Das aus rund 260 Plastikplatten bestehende Feld wird in Rebstein bis zu den Herbstferien stehenbleiben. «Es ist robust und hält auch Kälte aus», sagt Pascal Villommet. Nässe sickert durch die Rillen schnell ab, unmittelbar nach einem Regen dürfte der Untergrund aber (gefährlich) rutschig sein. Darauf spielen dürfen alle, nicht nur Unihockeyspieler. Das Feld eignet sich zur vielfältigen Nutzung während es hell ist, es wird nicht durch künstliches Licht erhellt.Bereits am Mittwoch vor einer Woche entfernten die Kinder und ihre Eltern das Unkraut vom alten Platz des Turnvereins. Am Samstagnachmittag setzten sie die Platten in zweieinhalb Stunden zu einem ganzen Feld zusammen. Um etwa 16 Uhr stand das Feld inklusive Banden in voller Pracht. Höchste Zeit, um den Unihockeystock in die Hand zu nehmen und die ersten «Mätschli» zu spielen!

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