Gert BrudererDas in dieser Zeitung mehrfach beschriebene Projekt dürfte dem Publikum zumindest in groben Zügen bereits bekannt gewesen sein. Die Referenten fassten sich denn auch kurz. Man bekam Bilder vom lichtdurchfluteten, gut überschaubaren Bad zu sehen, hörte bekräftigt, dass Totalunternehmer Implenia einen möglichst grossen Teil der Aufträge in der Region vergeben will, und vernahm, dass das ausgeklügelte Energiekonzept die Betriebskosten senken hilft.Von allen Kosten übernimmt Altstätten als Standortgemeinde 60 Prozent, die anderen Gemeinden tragen gemeinsam den Rest, sofern alle beteiligten Gemeinden (Oberriet, Rüthi, Eichberg, Marbach und Rebstein) Ja sagen zum Zweckverband. (Das Grundstück spendiert Altstätten.) Auf Oberriet entfallen gemäss Kostenschlüssel 18 Prozent - konkret 3,8 Mio. Investitionskosten, die direkt (also einmalig und nicht über einen grossen Zeitraum verteilt) abgeschrieben würden. Der jährliche Defizitbeitrag für Oberriet ist mit 93000 Franken ausgeweisen.Es gab in der Frage- und Diskussionsrunde zustimmende Voten wie jene von Josef Knechtle, der das Energiekonzept lobte, oder von Kurt Gschwend, der in Lüchingen aufwuchs und meinte: «Es wäre schade, hätten wir kein Hallenbad mehr in der Region. Gerade für die Jugend ist es wichtig.»Steuerfuss kann trotz Hallenbad sinkenBruno Weder verwies auf Oberriets budgetiertes Defizit von 5,9 Mio. Franken; und dann seien auch noch für ein Hallenbad 3,8 Mio. aufzuwenden; da dünke es ihn doch recht «seltsam, wie das aufgeht». Die einmalige Investition von 3,8 Mio. fürs Hallenbad sei in den 5,9 Mio. bereits enthalten, sagte Gemeindepräsident Rolf Huber. Gemeinderat Roman Ammann versicherte, Oberriet könne sich die Beteiligung an einem regionalen Hallenbad «mit gutem Gewissen» leisten - «mer vamögits»; sonst würde der Gemeinderat das nicht vorschlagen.Auch mit regionalem Bad könne Oberriet den Steuerfuss um 6 auf 122 senken, und bis 2020 lasse er sich wie geplant auf 117 Prozent senken.Dem Einwand eines Bürgers, Zweckverbände seien undemokratische Gebilde, widersprach Rolf Huber nicht. Ein Stück weit gebe der Bürger die Konpetenzen mit der Bildung eines Zweckverbandes aus der Hand, das sei tatsächlich so. Geleitet würde der Verband von einem elfköpfigen Gremium; neben drei Verwaltungsräten wären die Stadt Altstätten und die Gemeinde Oberriet mit je zwei Delegierten vertreten, die restlichen (kleineren) Gemeinden mit je einem Delegierten.Jemand erinnerte daran, dass Altstätten die Oberrieter einst ausgelacht habe, weil die Gemeinde im Ausgleich gewesen sei - doch «jetzt hat Altstätten die Idee, man könnte für ein Hallenbad noch Geld in den umliegenden Gemeinden holen».Huber empfahl, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich nicht in Schulzuweisungen zu ergehen, es sei Zeit, «da Blättli ummeztue».Ähnlich äusserte sich Schulpräsident Karl Loher zum Rückblick eines älteren Bürgers, der noch in Erinnerung hat, wie man auch schwimmen lernt: halt in kaltem Gewässer. Loher entgegnete, die Gesellschaft habe sich verändert, und womöglich hätten manche ja ein Trauma aus der guten alten Zeit.Gelächter.Und Applaus.