28.04.2020

Hafner und Widnau gehen getrennte Wege

Der FC Widnau wird den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Trainer Roman Hafner nicht mehr verlängern.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Frühsommer 2018. Der FC Widnau lag an der Spitze der 2. Liga regional, als Trainer Sven Sonderegger verkündete, seinen Vertrag nicht über den Sommer hinaus verlängern zu wollen. Rasch fand Widnau einen Nachfolger.Er hiess Roman Hafner und hatte als Langzeittrainer in Diepoldsau und Goldach eine ausgezeichnete Reputation erworben. Er war zweifellos die richtige Wahl, um eine sehr junge, unerfahrene Mannschaft in ihre erste Saison in der 2. Liga interregional zu führen.Insgesamt stand Hafner bei 39 Ligaspielen an der Seitenlinie der Aegeten-Elf. Er coachte sein Team zu 15 Siegen, sieben Unentschieden und 17 Niederlagen. In der Saison 2018/19 erreichte Widnau den achten Rang und damit den angepeilten Klassenerhalt. Eine sichtbare Leistungssteigerung führte in der letzten Herbstrunde vor dem vermutlichen Abbruch dieser Saison auf Platz sieben.Hafner brachte den erwarteten ErfolgAm letzten Samstag folgte die überraschende Pressemitteilung des FCW, er werde den Ende Juni auslaufenden Vertrag mit Roman Hafner nicht verlängern. Sportchef Markus Hutter begründet diese Entscheidung so: «Die Arbeit von Roman Hafner war tiptop, er hat uns den erwarteten Erfolg gebracht. Aber es war an der Zeit, Resümee zu ziehen, mit den Spielern und dem Umfeld zu sprechen und alles zu analysieren.»Das Ergebnis dieses Prozesses sei die Entscheidung gewesen, mit einem Wechsel auf der Trainerposition frischen Wind und neue Motivation zu bringen. «Roman Hafner war sicher etwas enttäuscht, hat unsere Entscheidung aber professionell aufgenommen», sagt Markus Hutter. Einen neuen Trainer habe man noch nicht im Visier: «Wir werden uns umhören, die hereinkommenden Angebote prüfen und sortieren und zu gegebener Zeit entscheiden. Denn schliesslich haben wir bis 30. Juni ja noch einen guten Trainer.»Roman Hafner sieht die Entwicklung gelassen und verweist darauf, dass das Team mit vielen jungen Spielern die Herausforderungen der eineinhalb Saisons in der Interregio gut gemeistert habe. Nur auf der Torhüterposition sei man durch Verletzungen vom Pech verfolgt gewesen. «Aber letztlich entscheidet der Verein. Wenn er Änderungen machen will, ist es in Ordnung. Mein Team ist jedenfalls für die Zukunft gut aufgestellt. Die Zeit in Widnau war sehr schön, ich habe mich wohlgefühlt, das Umfeld hat perfekt gepasst.»Immer ein offenes Ohr für die SpielerVon den anderen Betroffenen, den Spielern, streut Routinier Diego Liechti dem scheidenden Trainer Rosen: «Roman Hafner hat seine Aufgabe gut erledigt, was der Erfolg in diesen beiden Jahren zeigt. Vor allem hat er auch menschlich gut zum Team gepasst und die vielen jungen Spieler weitergebracht. Auch wenn er sie oft ins kalte Wasser geworfen hat.»Liechti hebt hervor, Hafner habe immer ein offenes Ohr für die Spieler gehabt, wenn man auf ihn zugegangen sei. «Nur an seiner Trainingsstruktur hat er festgehalten, da hat er sich nicht dreinreden lassen. Er hat aber auch neue Sachen eingeführt, die wir vorher noch nicht kannten.» Aus Sicht der Mannschaft gebe es keinen Wunschtrainer. Es müsse aber ein offener Mensch sein, der sich in der Widnauer Fussballkultur integrieren könne. «Und er muss «höckig» sein, ohne dadurch an Autorität zu verlieren.»Lüchinger nicht mehr als Spieler dabeiWidnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger hat zu Roman Hafner ein sehr gutes Verhältnis und hätte gern mit ihm weitergemacht. Er kenne die genauen Gründe für die Entscheidung der Vereinsleitung nicht. «Roman Hafner hat einen schwierigen Job gut erledigt. Mit den Jungen hat man es manchmal nicht leicht, man kann ihnen nicht alles recht machen.»Lüchinger weiss noch nicht, wie es mit ihm selber weitergeht. Diese Woche stehe ein entsprechendes Gespräch an. «Zu 99 % werde ich aber nicht mehr als Spieler dabei sein. Die lange Coronapause ist mir mit meinen 35 Jahren nicht entgegengekommen.» Sportchef Markus Hutter will den «Leithammel und Spielervater» Lüchinger allerdings unbedingt auf der Aegeten halten.

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