14.02.2019

Hätte nicht privat werden dürfen

«Widnauer kauft unterirdisches Dorf», Ausgabe vom 12. Februar <br/>«Einheitsgemeinde ist vom Tisch», Ausgabe vom 11. Februar <br/>«Ständeratswahl»

Von Kurt Kaufmann, Berneck
aktualisiert am 03.11.2022
Furggels war landesweit das drittgrösste Artilleriewerk, gemessen an der Feuerkraft sogar das grösste. Ich habe mehr als 20 Wochen meiner Dienstzeit in dieser Anlage zugebracht und weiss, wovon ich rede. Was die Mineure und Bauarbeiter, viele davon Bauern aus der Umgebung, mit primitivsten Mitteln in den Fels getrieben haben, ist überwältigend. In kurzer Zeit ist eine zweistöckige Anlage mit unzähligen Räumen und mehr als sieben Kilometern Stollen entstanden. Nun sollen die historischen Kavernen in ein Paradies für sogenannte Prepper, Sicherheitsfanatiker, umgewandelt werden. Furggels war ein starker Eckpfeiler des Reduits. Ein imposanter Zeitzeuge, der den Wehrwillen der Schweiz auf eindrückliche Art dokumentiert, verschwindet nach und nach. Das Artilleriewerk hätte bei seiner Entklassifizierung im Jahr 1998 nie in private Hände übergehen dürfen. Mir blutet das Herz. Kurt Kaufmann, BerneckDie Schwächsten nicht vergessenAm 10. März wählen wir eine neue Ständerätin als Nachfolge für Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Kantonsrätin Susanne Vincenz-Stauffacher wird im Wahlkampf als Frau der Wirtschaft und des Unternehmertums präsentiert. Man darf aber nicht vergessen, dass sie sich seit Beginn ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin immer schon für hilfsbedürftige Menschen eingesetzt hat. Vor allem durch ihr Engagement als Ombudsfrau Alter und Behinderung sowie als Präsidentin der Opferhilfe St. Gallen beweist Susanne Vincenz-Stauffacher, dass ihr soziale Anliegen wichtig sind und sie sich in Bern konsequent und kämpferisch für die Schwächsten unserer Gesellschaft einsetzen wird. Ich bin überzeugt, sie wird in den brennenden Fragen der Sozialpolitik, wie etwa der Altersvorsorge oder Arbeitslosigkeit Ü50, ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Ständerat einbringen. Deshalb gebe ich Susanne Vincenz-Stauffacher am 10. März meine Stimme. Robert Raths, Kantonsrat FDP, StaadIch lese und stauneSchulratspräsident Walter Portmann spricht von einem unnützen und aufreibenden Jahr und unterstellt dem Präsidenten der OMR, Ivo Riedi, er habe nicht korrekt informiert. Wenn vom Primarschulrat die OMR wirklich zeitnah über den Stand der Vorbereitungen informiert worden wäre, hätte der Präsident der OMR dies mit Sicherheit auch öffentlich kommuniziert. Der Austausch findet offensichtlich lediglich auf Ebene Präsidenten statt. Darum hat sich der Präsident des Primarschulrates gegen seinen Rat (Kollegialprinzip) gestellt und für ein Ja zur unechten Einheitsgemeinde plädiert. Und nun, nach dem Nein der Stimmbürgerschaft, spricht Portmann von einem unnützen und aufreibenden Jahr. Dies zeigt mir, dass er ein ganzes Jahr nur ein Ziel verfolgt hat, nämlich die unechte Einheitsgemeinde. Und unser Gemeindepräsident, Christian Sepin, argumentiert, als hiesse er Hase und wisse von nichts. Derweil war er am ganzen Prozess beteiligt. Sicher hatte er auch die Idee, Dr. Kleiner als externen Berater beizuziehen. Sepin hatte an allen drei Informationsabenden eine aktive Rolle. Er legte sich massiv ins Zeug, was eigentlich nicht verwundert, denn der Gemeinderat tat schon 2018 kund, dass er eine Einheitsgemeinde will. Jetzt hält er in der Zeitung fest, dass es sich bei der Abstimmung um ein Geschäft der Schulgemeinde gehandelt habe und nicht um eines der politischen Gemeinde. Also schuld bin nicht ich, schuld sind die andern. Für mich bleibt als Fazit: Beide Herren Präsidenten sind schlechte Verlierer und sehr gut im Kaffeesatzlesen, denn sie wissen bereits heute, dass eine grosse Schulgemeinde Mittelrheintal keine Chance hat. Hansruedi Köppel, SVP-Ortsparteipräsident, HeerbruggSchweiz braucht Leute mit WeitsichtDas Kandidatengerangel befindet sich in der Abschlussphase, und es macht den Anschein, dass die sogenannte Volkspartei «zum Sturm» auf den Ständerat «bläst». Jedenfalls bewirbt sich ein Exponent, Mike Egger, mit fragwürdiger Einstellung. Bedenklich erscheint mir dabei, dass er sich als Retter der Schweiz berufen fühlt. Der Ständerat war bis anhin die Kammer der Besonnenheit und Vernunft. Dort mussten viele unrealistische Vorlagen aus dem Nationalrat in akribischer Kleinarbeit korrigiert und auf ein vertretbares Mass zurückgeführt werden. Viele Vorlagen wären ohne Anpassungen im Ständerat nicht umsetzbar gewesen. Aus meiner Sicht sollte die ausgewogene Zusammensetzung im Ständerat beibehalten werden. Der Nationalrat hat seit geraumer Zeit an Bedeutung verloren, da er zu einem Tummelplatz für Extremparteien sowohl am rechten als auch am linken Rand verkommen ist. Hier wird vornehmlich auf Polemik gemacht; Vernunftslösungen sind aufgrund der Mehrheitsverhältnisse kaum mehr möglich. In kleinkarierter Manier und in vergangenheitsorientierter Denkweise wird in dieser Volkskammer über Vorlagen debattiert, wobei die wesentlichen, zukunftsorientierten Aufgaben dabei versäumt werden. In nächster Zukunft müssen massgebende Themen behandelt werden, wie künftige Energieversorgung, Sanierung der Sozialleistungen, Standortbestimmung EU – Schweiz, Gesundheitswesen und Währungsturbulenzen. In all diesen Bereichen sind Schlagwortpolitik und Polemik schlechte Berater. Dazu erfordert es Menschen mit Weitsicht, einen Sinn für gangbare Wege, Leute, die die Sache in den Mittelpunkt stellen und nicht sich selbst. Die Schweiz braucht keinen Retter der Nation, sondern Menschen, die der Nation Schweiz dienen und den Weg für eine prosperierende Zukunft bereiten. Dafür empfehle ich die Wahl von Susanne Vincenz-Stauffacher.Alfred Ritz, Altstätten

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