Coronaschutzmassnahmen sind Geschichte: Das hiess es letzten Freitag. Seit dem 1. April befindet sich die Schweiz wieder im Normalzustand, ohne Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und ohne Isolationspflicht. Antigen-Schnelltests und PCR-Tests sind jedoch weiterhin kostenlos – abgesehen von PCR-Tests zu Reisezwecken. Und obwohl viele Hausärzte, Gesundheitseinrichtungen wie die Spitäler Altstätten und Grabs oder Testcenter ihr Testangebot runter-gefahren haben, ist die Nachfrage gross.«Es läuft gleich weiter. Es hat nach wie vor viele positive Personen», sagt Nadia Müller von der Apotheke im Dorf in St. Margrethen. Dies bestätigt auch Dominik Schnell von der Sternen Apotheke in Altstätten. Wie er sagt, handle es sich bei den meisten Fällen um Personen, die bereits einen positiven Selbsttest vorweisen können und das Ergebnis von einem PCR-Test bestätigt haben wollen. «Vielerorts wird das Testergebnis vom Arbeitgeber verlangt, denn wer krankheitsbedingt bei der Arbeit ausfällt, braucht eine Grundlage für das nötige Attest.»Walk-in-Angebot statt TestcenterDie Sternen Apotheke führte bis Ende März zusätzlich ein Testcenter an der Ringgasse. Seit dem 1. April werden die Tests jedoch in der Apotheke als Walk-in-Angebot durchgeführt. Aktuell würden hier 30 bis 50 Tests pro Tag abgewickelt, was im Vergleich zu den vergangenen Monaten weiterhin konstant hoch sei, wie Schnell sagt.Dies ist mitunter darauf zurückzuführen, dass das Spital Altstätten seit April keine Tests mehr durchführt, da der Kanton die Schliessung des Angebots verfügt hat. «Zudem wird seit diesem Zeitpunkt das Personal nicht mehr vom Kanton bezahlt», ergänzt Andrea Bachmann, Leiterin Kommunikation der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland.Verpflichtungsgefühl überwiegtWidersprüchlich ist dabei: Wer jemanden im Spital besuchen will, muss einen negativen Test vorweisen, obschon sich die Anzahl Testmöglichkeiten im Rheintal seit Anfang Jahr konstant verringert hat. Die Zentral Apotheke in Heerbrugg hält an ihrem Angebot fest: «Für uns ist es eine Art Verpflichtung. Es bleibt ein gesundheitsrelevantes Thema, bei dem die Apotheken unter Beweis stellen können, welch wichtige Rolle sie im Gesundheitswesen spielen. Wir können uns nicht einfach davonschleichen und so tun, als ob sich das Virus seit 1. April in Luft aufgelöst hätte», sagt Geschäftsführerin Petra Hagel.Besuche im Spital sind bei der Zentral Apotheke ein häufiger Grund für einen Test: «Wir haben deutlich mehr Anmeldungen, weil Arztpraxen oder Spitäler vor einer Behandlung oder einem Besuch einen Nachweis verlangen», bestätigt Hagel. Die Nachfrage sei prozentual zwar rückläufig, trotzdem seien die Zeitfenster ausgelastet.Andrang auf Ostern hinGefragt sein dürften die Tests gerade im Hinblick auf Ostern, denn dann werden viele verreisen. In einigen Ländern ist für Ungeimpfte nach wie vor ein negativer Coronatest Voraussetzung für die Einreise. Nadia Müller von der Apotheke im Dorf bestätigt: «Wir haben aufs Wochenende hin, zu Beginn der Frühlingsferien, sehr viele Anfragen.» Wie lange der Andrang auf die Tests halten wird, ist kaum abzuschätzen. Dominik Schnell sagt, die Nachfrage könne bis zu den Sommerferien gross bleiben. «Was im Herbst passiert, ist nicht vorherzusagen», ergänzt der Apotheker.Lukrativ sei das Testgeschäft für die Apotheken jedoch kaum. Für einen Schnelltest vergütet der Bund 36 Franken und für einen PCR-Test 25 Franken. «Dem steht jedoch ein grosser Aufwand gegenüber. Die Personalkosten und der administrative Aufwand muss von uns gestemmt werden», betont Schnell.