Nur die besten Turnerinnen der Schweiz qualifizieren sich für die Schweizer Meisterschaften. In diesem Jahr hatten sich vom TV Widnau Laura Alge und Malia Lutz (beide K5) und Flavia Heule (K7) qualifiziert. Fabio Heule stand in Thun zudem im Barrengerätefinal. Von der Geräteriege Staad starteten Fiona Flammer (K5), Lena Egeter (K6) und Fabienne Gerth (Damen).
Lena Egeter holt in der Kategorie 6 Auszeichnung
Am Samstag startete Lena Egeter in der Kategorie 6. Im letzten Jahr erreichte sie Rang zehn, stand an kantonalen und ausserkantonalen Wettkämpfen stets auf dem Podest. Sie war sehr motiviert, einen Erfolg zu holen. Ihr Start war jedoch eher verhalten, auch das zweite Gerät lief nicht nach Wunsch. Das war jedoch kein Grund, aufzugeben. An den letzten beiden Geräten steigerte sie sich und erreichte den sehr guten 30. Rang und damit eine Auszeichnung.
Später turnte Flavia Heule in der höchsten Kategorie 7. Nach dem eher verhaltenen Start am Sprung drehte sie am Reck auf und erreichte die sehr gute Note 9,30. Dann gelang die Bodenübung nicht ganz nach Wunsch. In diese Wettkampfübung schlichen sich ein paar kleine Unsicherheiten zu viel ein. Heule liess sich aber nicht entmutigen und schloss den Wettkampf mit einer schönen Ringübung ab. In der Endabrechnung erreichte sie den 44. Platz.
Bereits am nächsten Sonntag stehen Lena Egeter und Flavia Heule mit den St. Galler K6- und K7-Mannschaften nochmals auf nationalem Parkett im Einsatz.
Ein sensationeller zwölfter Platz für Malia Lutz
Am frühen Sonntagmorgen starteten Malia Lutz, Laura Alge und Fiona Flammer in ihre erste SM. Die Vorzeichen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Lutz hatte im Training ihre Topform unter Beweis gestellt; es stelle sich primär die Frage, ob ihre Nerven halten würden. Alge hatte sich Anfang Oktober am Fuss verletzt; es wurde ein Wettlauf gegen die Zeit. Erst kurz vor der SM bestand sie einen Belastungstest und erhielt die Starterlaubnis. Die Vorbereitung war aber alles andere als ideal. Flammer qualifizierte sich als zwölfte St. Gallerin gerade noch für die SM. Sie ist für Fleiss und ihre disziplinierte, zielstrebige Art bekannt und alle waren gespannt, wie sie den Wettkampf meistern würde.
Unter den Augen vieler mitgereister Fans starteten sie den Wettkampf am Boden. Alge und Flammer starteten souverän und erreichten Noten von über 9. Lutz konnte ihre Nervosität anfangs nicht abschütteln und es unterlief ihr beim Flic Flac ein Fehler, der wertvolle Zehntel kostete. Mit 8,85 gelang kein Start nach Mass. Was dann aber folgte, war sensationell. Eine schwungvolle Ringübung brachte 9,25 und ein hoher Sprung sogar 9,40. Alge zeigte derweil solide Darbietungen an Ringen und Sprung. Flammer konnte an den Ringen nicht über 9 punkten und erhielt 8,85, steigerte sich aber am Sprung auf 9,25.
Zum Schluss stand das Reck an. Alge stürzte und vergab eine bessere Klassierung. Lutz turnte eine wunderschöne Übung und holte die sehr hohe Note 9,50. In der Endabrechnung erreichte sie als Zwölfte eine Spitzenklassierung und durfte die Auszeichnung in Empfang nehmen. Auch Flammer meisterte das Reck am besten und erhielt eine 9,40. Als 22. (von 76 Turnerinnen) durfte auch sie eine Auszeichnung entgegennehmen. Alge musste an ihrer ersten SM als 66. Lehrgeld bezahlen, sammelte aber wertvolle Erfahrungen.
Comeback nach 14 Jahren – Fabienne Gerth wieder da
Nach 14 Jahren Pause qualifizierte sich Fabienne Gerth in der Kategorie Damen wieder für die Schweizer Meisterschaften. 51 Frauen im Alter von 22 bis 38 Jahren aus 20 Kantonen waren am Start. Gerth startete erfolgreich und liess sich an Reck und Boden mit zwei sauberen Übungen je 9,20 schreiben.
Die Ringübung bewerteten die Richter sehr streng, doch die routinierte Staaderin steckte das weg, zeigte einen hohen Salto am Sprung und holte 9,10 Punkte. Sie war zufrieden mit ihrem Wettkampf, genoss das Turnen und die Stimmung. Sie erreichte Rang 29 und ist ebenfalls nächste Woche im Team an der nationalen Meisterschaft dabei.
Barren: Fabio Heule ganz knapp am Podest vorbei
Am Nachmittag marschierte Fabio Heule mit den besten K7-Geräteturnerinnen und -Geräteturner zu den Finals ein. Vor zwei Wochen hatte er sich in Bulle für den Final am Barren qualifiziert und sich akribisch auf die eine, entscheidende Übung vorbereitet. Die ersten Elemente gelangen ihm sehr gut und die Medaille schien in Griffnähe.
Dann musste er zum Schluss der Übung im Handstand kurz korrigieren, was wohl die entscheidende Zehntel gekostet hat. Mit der Note 9,45 verpasste er als Vierter die erhoffte Medaille um 0,05 Punkte denkbar knapp. Die Enttäuschung war riesig, obwohl schon das Erreichen des Finals eine starke Leistung ist.