20.09.2020

Gut gibt es Märkte und Zufälle

Der Herbstmarkt fand trotz Corona statt und war sogar noch grösser als sonst. Der Musikverein hatte aber ein Problem.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Während die meisten Städte und Gemeinden einen grösseren Markt nach dem anderen absagen, führten der Verein Pro Heerbrugg und die Gemeinde Au am Samstag den Heerbrugger Herbstmarkt durch. An Corona erinnerte nebst den Abstand gebietenden Markierungen vor den Marktständen, den alle paar Meter platzierten Desinfektionsmittelspendern und einzelnen Marktbesuchern mit Hygienemaske kaum etwas.58 Stände hatte Marktchef Markus Hofstetter am Mittag auf seiner Liste, was nicht weniger sind als andere Jahre, sondern deutlich mehr. «Die Markthändler sind dieses Jahr froh um jede Verdienstmöglichkeit, die sich bietet», erklärte er.Der Heerbrugger Herbstmarkt hätte freilich das Potenzial, noch grösser zu werden. Er erstreckte sich zwar vom Coop Parkplatz bis in den Schmidheinypark – zwischen vielen Ständen wäre aber noch Platz für weitere gewesen. Wie immer an den grossen Heerbrugger Märkten im Mai und im September gehen auch viele Geschäfte mit einem Stand auf den Platz hinaus. Darunter dieses Jahr auch zwei, die ihr Geschäft hier erst in einigen Wochen eröffnen werden: Brot & Comestible und Thai & Sushi Away. Bei Cosmodog stellte ausserdem der Widnauer Fotograf Diego Dengg grossformatige Hundeporträts aus. Und Coiffure Carmen feierte mitten im Marktgeschehen das 30-jährige Bestehen.Wo bleibt nur der Dirigent?Nicht nur die Läden am Platz und die Marktfahrer schätzten es, dass der Markt durchgeführt wurde, sondern auch die vielen Besucher. Man merkte ihnen an: Dieser Schritt zurück in die Normalität tut gut. Die meisten fanden sich gegen Mittag ein. Dann sollte nämlich der Musikverein Heerbrugg aufspielen. Die Musikantinnen und Musikanten sassen auch bereit – begannen aber nicht zu spielen, weil der Dirigent fehlte. Schliesslich sprang jemand aus dem Publikum ein: Daniel Gebert.Nun ist es nicht so, dass dies jeder gekonnt hätte. Geberts Frau spielt aber im Verein mit und er selbst hat schon diverse Male als Dirigent ausgeholfen. Dass er ausgerechnet an diesem Tag ein oranges T-Shirt trug, genau wie die Musikantinnen und Musikanten, sei barer Zufall, versicherte er: «Eigentlich wollte ich hier mit den Kindern Zmittag essen.» Als nach gut einer halben Stunde Dirigent Thomas Wieser doch noch eintraf – er lebt in Deutschland und war im unerwartet dichten Wochenendverkehr nicht vorwärts gekommen – sah man ihm an, dass er froh war, dass sich solche Zufälle manchmal einfach so ergeben. 

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.