Ein kalter Novembertag, draussen schneit es. Du schnappst dir deine flauschigen Socken, und Michael Bublé haucht «It’s Beginning To Look A Lot Like Christmas» aus den Lautsprechern. In der Wohnung breitet sich der verlockende Duft von Butter, Zuckerguss und Nüssen aus – so stellt man sich das Guetzlibacken vor. Und genau diese romantische Vorstellung ist es, die mich Jahr für Jahr wieder in den Guetzliback-Rausch treibt.
Doch die rosige Fantasie weicht schnell der harten Realität. Mein Rücken schmerzt vom gebeugten Über-dem-Tisch-Hängen, um Herzli, Elche und Lamas – mehr Formen habe ich leider nicht – aus dem Teig zu stechen. Bist du zu langsam, klebt der Teig, Hälse und Rundungen müssen mit den Fingern geglättet werden, und zu allem Unglück verbrennen mir im alten Ofen die hinteren Guetzli, während die vorderen noch roh sind.
Nach den Mailänderli habe ich das Projekt kurzerhand abgebrochen und mich für die Alternative entschieden: Füsse hoch, aufs Sofa kuscheln, ein Buch schnappen und warten, bis Omis Guetzlilieferung im Briefkasten landet.