Schweizer, die schon 12 Jahre und länger in Rüthi wohnen, aber keine Ortsbürger sind, können sich jetzt vergünstigt einbürgern lassen: Aus Anlass des 1200-Jahr-Jubiläums führen die Politische Gemeinde und die Ortsgemeinde gemeinsam eine Einbürgerungsaktion durch.Gedacht ist die Aktion für Einwohner, die sich Rüthi verbunden fühlen. Deshalb wird vorausgesetzt, dass man schon mindestens 12 Jahre hier wohnt. Wer so lange ansässig ist, hat in der Regel einen starken Bezug zu seinem Wohnort, denkt Gemeindepräsident Philipp Scheuble. Er spricht von Heimatgefühl: «Heimat ist dort, wo man sich zu Hause fühlt.» Indem man Ortsbürger werde, stärke dies den Bezug zum Wohnort noch mehr.Für Leute, denen Rüthi am Herzen liegtDer Grossteil der Ortsbürger identifiziert sich nach Ansicht des Ortsgemeindepräsidenten Bernhard Schneider stark mit der Ortsgemeinde. Das zeigt sich an der Ortsbürgerversammlung, an der jeweils um die 100 von insgesamt rund 560 Stimmberechtigten teilnehmen, aber auch an den weiteren Anlässen der Ortsgemeinde. An den Alpgottesdienst kommen jeweils um die 200 Leute. Am Ortsbürgerreisli sind es in der Regel auch um die 50. Und sogar, wenn einen harte Arbeit erwartet, an den Frondiensttagen auf den Rüthner Alpen, kommen jeweils um die 100 Freiwillige.Durch die Einbürgerungsaktion erhofft sich Bernhard Schneider eine weitere Stärkung der Ortsgemeinde: «Mit Leuten, die mitdenken und ihre Ideen einbringen, die mitreden und die Vorschläge des Rats kritisch hinterfragen, die die Interessen der Ortsgemeinde vertreten und stützen, die unsere Anlässe besuchen und uns zum Beispiel auch an der Alpsäuberung unterstützen.» Und nicht zuletzt ergebe sich durch die Einbürgerungen eine grössere Auswahl für die Rekrutierung geeigneter Verwaltungsratsmitglieder.Die aktuelle Einbürgerungsaktion ist in Rüthi nicht die erste. Letztmals gab es 2008 eine. Damals wurden 130 Einwohner Rüthis zu Ortsbürgern. Das Potenzial ist auch heute gross: Ende Jahr zählte Rüthi 2400 Einwohner – aber nur um die 700 von ihnen sind auch Rüthner Ortsbürger.Im Rahmen der Einbürgerungsaktion übernimmt die Ortsgemeinde 100 Franken der anfallenden Gebühren. Für Bürger einer Gemeinde im Kanton St. Gallen kostet das Verfahren deshalb noch 100 Franken statt der üblichen 200 Franken. Für Bürger einer Gemeinde eines anderen Kantons kommen noch 300 Franken für die Erteilung des Kantonsbürgerrechts dazu.Keinen finanziellen Beitrag leistet die Politische Gemeinde. Der administrative Aufwand, den die Einbürgerungsaktion verursache, dürfe nicht auf die Steuerzahler überwälzt werden, erklärt Gemeindepräsident Philipp Scheuble. Einzureichen ist das Gesuch zusammen mit den nötigen Unterlagen bis Ende März der Gemeinderatskanzlei. Bis über das Gesuch entschieden ist, kann es Ende Jahr werden, muss das Gesuch auch zum Kanton unter Umständen noch später. Das Jubiläumsjahr wird dann bereits vorüber sein. Eine Feier für die neu Eingebürgerten sei aber ohnehin nicht vorgesehen, sagt Bernhard Schneider. Auch Philipp Scheuble meint: «Während des Jubiläumsjahres gibt es reichlich Gelegenheit zu feiern.» Besonders anbieten würden sich für Ortsbürger und Leute, die zu solchen werden möchten, jene Anlässe, die von der Ortsgemeinde organisiert werden.Hinweis: Unterlagen zur Einbürgerungsaktion findet man auf www.ruethi.ch und auf www.ortsgemeinde.ch